Harlaching:Belastende Ameisensäure

Glatteis gehört momentan wohl zu den geringsten Sorgen der Münchner, trotzdem hat sich das Baureferat im Auftrag des Bezirksausschusses (BA) 18 Gedanken über umweltfreundliches Streuen gemacht, kommt aber zu anderen Schlüssen als das Stadtteilgremium: Kaliumforminat, bekannter als Ameisensäure, bietet demnach keine Alternative zum Streusalz. Der BA hatte mit grüner Mehrheit einen Modellversuch in den ökologisch sensiblen, isarnahen Bereichen angeregt und auf Erfahrungen an Flughäfen, Bahnstrecken oder in Kopenhagen verwiesen. Hatte es im BA noch wirtschaftliche Bedenken gegeben, so beruft sich das Baureferat in seiner Ablehnung vor allem auf eine Stellungnahme des Landesamts für Umwelt. In einem Leitfaden für Kommunen wird dort in erster Linie vor anorganischen Boden- und Grundwasserbelastungen durch Natrium- und Kaliumionen gewarnt, die als Abbauprodukt verbleiben. Außerdem könne der biologische Abbau der Ameisensäure dem Boden Sauerstoff entziehen. Abwassersysteme müssten dem Alternativstoff ebenso angepasst werden wie das Material zu dessen Lagerung und Ausbringung.

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