Verkehr:Smiley für die Langsamen

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Stadt Unterschleißheim kauft vier moderne Tempomessanlagen

Rücksichtsvolle Autofahrer werden nunmehr in Unterschleißheim belohnt. Sie dürfen sich darauf einstellen, künftig da und dort von einem freundlichen "Smiley" angelächelt zu werden. Die Stadtverwaltung hat vier neue Geschwindigkeitsmessanlagen angeschafft. Zwei wurden bereits fest installiert am Münchner Ring vor den beiden weiterführenden Schulen. Zwei weitere werden an der Südlichen Ingolstädter Straße montiert. Die modernen Geräte sollen ihre Vorgänger ersetzen, die nur die Geschwindigkeit anzeigen und immer wieder wegen Problemen mit der Stromversorgung ausfallen. Und lächeln können die alten Geräte auch nicht.

Aber sie können auch nicht böse dreinschauen, was im Basis-Paket der neuen Messanlagen ebenso integriert ist wie etwa eine Anzeige in Rot, Gelb oder Grün. Texte können dem Autofahrer individuell mitgeteilt werden, die er zu lesen bekommt, wenn er sich an die Tempobegrenzung hält oder nicht. Sogar zwei zusätzliche Modi hat die Stadt erworben, um die Autofahrer mit Texten und Symbolen zu Rücksicht zu erziehen. 4000 Euro kostet das je Gerät, das mit Akku und mit Stromanschluss läuft.

Die CSU hatte im Mai mit Unterstützung von Heidi Kurz (Freie Bürgerschaft) beantragt, solche Messgeräte anzuschaffen. Vorausgegangen waren Klagen von Fraktionschef Stefan Krimmer und Kurz, wonach die alten Geräte oft nicht funktionierten und die Autofahrer auf diese Weise eher nicht ermuntert würden, sich korrekt zu verhalten. Entsprechend erfreut kommentierte Krimmer die Anschaffungen. Wenn man das gewusst hätte, sagte er, dass die Stadt ohnehin tätig werde, hätte man sich den Antrag allerdings gespart. Zwei weitere neue Messgeräte will das Rathaus zusätzlich besorgen, um diese dann weitestgehend flexibel im Stadtgebiet einzusetzen. Eine Möglichkeit wird erwogen, das Problem mit der Stromversorgung in den Griff zu bekommen. Denn mit Solarpaneelen bekommt man die Strommenge nicht her. So könnte jetzt über Nachtaufladung durch eigens geschaffene Stromanschlüsse in den Masten der Straßenbeleuchtung erreicht werden, dass die Tempo-Messgeräte zuverlässig laufen. Bürgermeister Christoph Böck (SPD) warnte im Übrigen davor, sich zu viel von diesen zu erwarten. Nach seinen Erkenntnisse würden dadurch nur wenige dazu gebracht, sich vorschriftsmäßig zu verhalten.

© SZ vom 05.07.2021 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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