Tourismus und Corona:Was sich ab Mittwoch für Reisende ändert

Reisebeschränkungen für Portugal werden gelockert

Am Mittwoch werden fünf Länder vom Virusvariantengebiet zum Hochinzidenzgebiet zurückgestuft, darunter Portugal und Großbritannien - Kontrolle eines Passagiers aus Portugal auf dem Frankfurter Flughafen.

(Foto: Boris Roessler/dpa)

Die Bundesregierung passt die Risiko-Einstufung für mehrere Länder wie zum Beispiel Portugal und Großbritannien an. Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Von Irene Helmes

Zu Beginn der Haupturlaubszeit gibt es wieder Lockerungen bei der Einreise. Die Bundesregierung stuft von diesem Mittwoch an mehrere Länder, die zuletzt als Virusvariantengebiete galten, zu Hochinzidenzgebieten herunter. Das betrifft Portugal, Großbritannien, sowie Russland, Indien und Nepal.

Was bedeutet das für Reisende?

Der Status als Virusvariantengebiet bringt die schärfsten derzeit möglichen Beschränkungen bei Einreisen nach Deutschland mit sich. Fluggesellschaften sowie Schiff-, Bus- und Bahnunternehmen dürfen aus betroffenen Ländern nur deutsche Staatsbürger oder Personen mit Wohnsitz in Deutschland über die Grenze bringen. Diese Rückkehrer wiederum müssen nach der Ankunft ausnahmslos in 14-tägige Quarantäne. Besonders diese Vorgabe führt dazu, dass Virusvariantengebiete selbst bei Menschen mit hoher persönlicher Risikobereitschaft kaum mehr für einen Urlaub in Betracht kommen. Einreisende aus Hochinzidenzgebieten dürfen sich hingegen nach fünf Tagen aus der ansonsten zehntägigen Quarantäne freitesten - für Geimpfte und Genesene entfällt sie von vornherein.

Warum kommen diese Änderungen jetzt?

Der Status Virusvariantengebiet wurde in Deutschland im Winter als Reaktion auf die Entdeckung und Verbreitung von Mutanten in verschiedenen Teilen der Welt eingeführt. Deren Einschleppung sollte damit möglichst verhindert werden. In den RKI-Kriterien zur Einstufung ist die Rede von der Verbreitung einer Variante, welche als besonders gefährlich gelten müsse und "nicht zugleich im Inland verbreitet auftritt". Insbesondere Delta wird aber auch hierzulande bei den Neuinfektionen immer öfter nachgewiesen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kündigte entsprechend für Portugal und Großbritannien schon in der vergangenen Woche an, man werde deren Einstufung anpassen, sobald der Anteil der Delta-Variante in Deutschland vergleichbar sei.

Was gilt momentan für andere Urlaubsländer?

Besonders in Europa gab es zuletzt viele Zeichen der Entspannung. Seit 1. Juli gilt das EU-Covid-Zertifikat, die Bundesregierung hob die automatische Reisewarnung für Dutzende Länder auf. Beliebte Sommerziele wie Italien, Österreich, Frankreich oder Dänemark gelten nicht einmal mehr als "einfache" Risikogebiete und können von Deutschen in beide Richtungen ohne Quarantäne bereist werden. Das Auswärtige Amt informiert in seinen Reise- und Sicherheitshinweisen über Vorgaben in den Zielländern, das RKI aktualisiert regelmäßig seine internationale Risikoliste.

British government ease travel restrictions to Palma de Mallorca

Viele beliebte Reiseziele in Europa gelten nicht mehr als Risikogebiet - Strand auf Mallorca.

(Foto: Enrique Calvo/REUTERS)

Wie schnell können sich Regeln wieder ändern?

Der Fall Portugal führte nicht nur bei direkt betroffenen deutschen Urlaubern zu Unruhe. Zeigte er doch, wie rasch sich der Status eines Reiseziels auch im vermeintlich sorgenfreieren Sommer 2021 ändern kann. Direkt vor der Erklärung zum Virusvariantengebiet waren weite Teile Portugals nicht einmal "einfache" Risikogebiete gewesen. Als Schwelle für die Einstufung als Risikogebiet gilt eine Sieben-Tage-Inzidenz von 50, als Hochinzidenzgebiete von 200. Diese Werte sind jedoch nicht allein ausschlaggebend, auch Maßnahmen am Ort, Testkapazitäten und andere Daten fließen laut RKI in die Bewertung ein. Die deutschen Regelungen zur Quarantänepflicht gelten aktuell bis zum 28. Juli 2021.

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