Das Verbot der Uefa kam in München und international nicht gut an: Die Stadt hätte die Arena beim EM-Spiel gegen Ungarn gerne in den Farben des Regenbogens gesehen, als deutliches Zeichen für Toleranz. Doch der Uefa als Übergangs-Hausherrin war dies zu politisch.
Nun ist der FC Bayern wieder Herr im eigenen Stadion und will es bunt erstrahlen lassen: Anlässlich des "Christopher Street Day" werde die Allianz Arena am Samstagabend drei Stunden lang bunt erleuchtet, teilte der Club mit.
Turnierspiele in München:Eine EM mit Folgen
Ob sich München einen Gefallen getan hat, in der Corona-Pandemie bei der EM mitzuspielen? Im Gedächtnis wird manches bleiben - nicht nur in der Stadt, sondern auf der ganzen Welt.
Damit will der deutsche Fußball-Rekordmeister "wie bereits in den vergangenen Jahren ein weltweit sichtbares Zeichen für Toleranz sowie gegen Homophobie und Diskriminierung jeder Art" setzen.
Die Beleuchtung des Stadions in Regenbogenfarben war vor dem letzten deutschen EM-Gruppenspiel gegen Ungarn zum Streitthema geworden, weil die Europäische Fußball-Union einen entsprechenden Antrag der Stadt abgelehnt hatte. Der Dachverband hatte dies damit begründet, dass der Antrag mit Blick auf das Ungarn-Spiel politisch motiviert gewesen sei.
Auch wenn das Stadion zweifarbig blieb, wurde es dafür in der Stadt selbst bunt - und auf dem Windrad gleich neben der Arena.
EM-Spiel in München:Eine Stadt unterm Regenbogen
Fahnen vor dem Rathaus, in den Straßen, an den Bahnstationen - und im Stadion: Wenn die Arena selbst schon nicht bunt leuchten darf, tut es halt der Rest.
Hintergrund der Debatte ist ein Gesetz, das die Informationsrechte von Jugendlichen in Hinblick auf Homosexualität und Transsexualität in Ungarn einschränkt. Die Regenbogenflagge steht als Symbol für die Akzeptanz und Gleichberechtigung von Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren.
"Der FC Bayern möchte einmal mehr ein klares Signal aussenden, dass er für Weltoffenheit und Vielfalt steht. Diskriminierung und Ausgrenzung dürfen weder im Sport noch in unserer Gesellschaft Platz haben", wurde Präsident Herbert Hainer vom FC Bayern zitiert.
Der Münchner Spielführer Manuel Neuer hatte zuletzt bei den Spielen der Nationalelf eine Kapitänsbinde in Regenbogenfarben getragen.