Kommunalpolitik:Gautinger CSU stellt sich neu auf

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Maximilian Platzer (re.) übernimmt den Vorsitz von Stephan Ebner. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Ortsverband setzt sich für Zweitwohnungssteuer ein

Die Gautinger CSU krempelt ihre Führung um. Den Ortsvorsitz übernimmt der 33-jährige Maximilian Platzer von Stephan Ebner. In den Vorstand ziehen sieben neue Gesichter ein, Bürgermeisterin Brigitte Kössinger gibt ihren Posten als eine von drei Stellvertreterinnen ab. Der neue Vorsitzende Platzer will die CSU stärker für Gautinger öffnen, die nicht der Partei angehören, und sie im Ortsleben verankern - zum Beispiel mit einer Neuauflage des Mühlradfests. Beim wichtigsten Thema der Gemeinde, der prekären Finanzlage, setzt sich die Fraktion für eine Zweitwohnungssteuer ein, über die am Dienstag der Hauptausschuss der Gemeinde berät.

Ermuntert vom Vorbild Starnbergs wolle die CSU prüfen lassen, ob sich die Abgabe in Gauting rechne, kündigten Platzer und Ebner vor der Ortsversammlung an. Starnberg kassiert von 2022 an zwölf Prozent der Jahresmiete für Zweitwohnungen und hofft auf bis zu einer halben Million Euro im Jahr. "Eine neue Steuer ist natürlich nicht meine Wunschvorstellung als CSU-Politiker", sagt Platzer, der auch als Fraktionsvize im Gemeinderat sitzt. Bis die geplanten Gewerbegebiete Einnahmen abwürfen, müsse man sich behelfen, sagt der scheidende Vorsitzende Ebner.

Platzer und der Vorstand sind am Samstag gewählt worden. Der Vorsitzende erhielt alle Stimmen der 25 Anwesenden. Der Politologe war in der CSU-Landesleitung zuständig für die Junge Union und arbeitet seit vier Jahren bei einer Unternehmensberatung, die Firmen bei Geschäften mit der öffentlichen Hand betreut.

Ebner tritt nach sieben Jahren an der Ortsspitze ab. Er habe dies bereits vor der Kommunalwahl im vergangenen Jahr beschlossen. Zuletzt habe ihm die Inspiration für die Parteiarbeit im Ort gefehlt, bekennt Ebner. Auch die familiäre Situation hat sich verändert: Ebner ist Vater einer zweijährigen Tochter, seine Frau und er erwarten im November das zweite Kind.

Stolz zeigte er sich, dass die CSU das Bürgermeisterinnen-Amt verteidigen konnte, auch wenn die Mehrheit knapp ausfiel und er sich für den Gemeinderat zehn statt der neun Sitze erhofft hatte. In seiner Amtszeit wuchs der Ortsverband gegen den Trend um knapp zehn Prozent auf 133 Mitglieder. Die Neuaufstellung sei bereits im vergangenen Jahr geplant gewesen, doch die Wahl habe aufgrund der Pandemie verschoben werden müssen. Eine der Stellvertreterinnen bleibt Fraktionschefin Eva-Maria Klinger, neu gewählt wurden Marion Roßberger und Silvia Bauer-Wildt.

© SZ vom 12.07.2021 / dac - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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