München heute:Städtepartnerschaft mit Be'er Scheva / Archäologen entdecken neue Siedlungsspuren

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Abendstimmung in Be'er Scheva: Am Mittwoch soll die Städtepartnerschaft offiziell besiegelt werden. (Foto: imago/imagebroker)

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Von Heiner Effern

So ganz spontan eine Frage: Können Sie alle sieben Partnerstädte Münchens aufzählen? Nicht? Dann geht es Ihnen genauso wie mir. Es sind Edinburgh, Verona, Bordeaux, Sapporo, Cincinnati, Kiew und Harare. Dass Sie nicht alle kennen, muss nicht an Ihnen liegen. Diese Freundschaften existieren eher auf dem Papier, als dass sie wirklich gelebt werden. Das hat auch die Stadtpolitik festgestellt und entwickelt nun Ideen, wie das wieder besser werden kann. Die Zeit dafür ist ideal, denn München verzeichnet einen Neuzugang auf der Freundschaftsliste: die israelische Stadt Be'er Scheva am Rande der Wüste Negev. Flott, aber sehr still hat die Politik da gewerkelt, deshalb kommt es nun für die Öffentlichkeit schnell und überraschend.

Am Mittwoch schon soll sich der Münchner Stadtrat dafür entscheiden, gleich danach wollen die beiden Oberbürgermeister in einer digitalen Schalte das Abkommen unterzeichnen. Das hat natürlich viele Facetten: Wenn München als "Hauptstadt der Bewegung" und Geburtsort der NSDAP eine Partnerschaft mit einer israelischen Stadt eingeht, dann ist das ein besonderes Zeichen - und für Oberbürgermeister Dieter Reiter gerade heute besonders wichtig. "In Zeiten, in denen antisemitische Ressentiments auch bei uns leider wieder zunehmen und Jüdinnen und Juden auf offener Straße angegriffen werden, setzen wir diesem menschenverachtenden Hass und der Gewalt unsere Freundschaft entgegen", kommentiert er die neue Städte-Freundschaft.

Doch bei Zeichen, auch wenn sie wichtig und unverzichtbar sind, soll es nicht bleiben. Es soll sich ein lebendiger Austausch zwischen den beiden Städten entwickeln, die einige Gemeinsamkeiten haben. Sie wachsen zum Beispiel sehr schnell, setzen auf Start-ups und wollen ein Zentrum für digitale Unternehmen werden. Auch wenn manche meinten, für München seien bekannte israelische Städte wie Tel Aviv oder Haifa natürliche Partner - das im Süden Israels gelegene Be'er Scheva könnte eine spannende Wahl sein. Das jedenfalls war mein spontaner Eindruck, als ich das Stadtportrait unseres Israel-Korrespondenten Peter Münch gelesen habe.

Lassen Sie sich von ihm mitnehmen auf eine Reise zu einem Ort am Rande der Wüste, wo einst Abraham wohnte und nun wie in einer Fata Morgana Hochhäuser in den Himmel gewachsen sind. Es lohnt sich.

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