"One Young World Summit":Die Superlative zu Besuch in der Olympiahalle

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Engagiert und talentiert (v.l.): Sandra Ejiofor aus Berlin, Xiluva Mondlane aus Frankreich, Jana Degrott aus Luxemburg und Hager Eissa aus Wien. (Foto: Catherina Hess)

700 junge Talente aus mehr als 190 Ländern treffen sich in München, um über Themen wie Klimakrise, Freiheit und Bürgerrechte zu diskutieren. Auch die Pandemie wird Gegenstand des diesjährigen Kongresses sein.

Die Superlative trifft sich in der Olympiahalle. 700 der - laut Veranstalter - klügsten Nachwuchstalente kommen für die "One Young World Summit" (OYW) in München zusammen. Die jungen Leute stammen aus mehr als 190 Ländern, sprechen verschiedene Sprachen, tragen verschiedene traditionelle Trachten. Gemeinsam sollen sie "gesellschaftliche, wirtschaftliche und ökologische Herausforderungen diskutieren und Lösungsansätze formulieren". Auf dem Kongress sollen unter anderem die Themen Klimakrise, Freiheit und Bürgerrechte behandelt werden. Das Programm wird auch online gezeigt. So können sich diejenigen, die nicht nach Deutschland reisen konnten, dennoch beteiligen. Insgesamt nehmen so 1500 Menschen an der Veranstaltung teil.

Die Liste der Sprecher der diesjährigen Konferenz, die jedes Jahr in einer anderen Stadt ausgerichtet wird, liest sich wie die Gästeliste einer Hollywood-Party: Cher, Bob Geldof, Lewis Hamilton, Paris Hilton, Toni Garrn. Insgesamt sind während der viertägigen Veranstaltung 99 Sprecher vorgesehen, die Vorträge unter anderem über soziale Gerechtigkeit und Gleichberechtigung halten. Auch die Pandemie wird Thema des diesjährigen Kongresses sein.

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Laut einer Umfrage befürchten mehr als 90 Prozent der Befragten, dass sie sich ein Leben in der Stadt nicht leisten können. Viele haben bereits Geldprobleme, weil ihnen in der Pandemie Jobs gekündigt wurden.

Von Sven Loerzer

Jana Degrott, Sandra Ejiofor, Hager Eissa und Xiluva Mondlane konnten für die OYW nach München reisen - trotz Corona. Sie stehen gerade am Eingang West der Olympiahalle, um sich für den Kongress zu registrieren. Die vier Frauen kannten sich bis eben noch nicht, wirken nach einigen Minuten Gespräch aber wie jahrelange Freundinnen.

Jana Degrott, 25 Jahre alt, hat die Organisation "We belong Europe" gegründet. Sie setzt sich für mehr Diversität in den europäischen politischen Gremien ein. In ihrem Heimatort, Steinsel in Luxemburg, sitzt sie selbst im Lokalgremium und ist damit eine der jüngsten Politikerinnen des Landes. Ein Freund aus Japan hat sie für den Kongress empfohlen.

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Teilnehmen darf nicht jeder. Universitäten und Unternehmen aus der ganzen Welt senden Delegierte zur OYW. Wer nicht über diesen Weg nominiert wird, kann sich bewerben.

Hager Eissa wurde wie Degrott für die Teilnahme vorgeschlagen. Die 27-Jährige lebt in Wien und kommt ursprünglich aus dem Sudan. Sie hat eine Nichtregierungsorganisation gegründet, die vorantreiben will, dass Menschen im Sudan leichter englisch lernen können. "Ich freue mich sehr darauf, verschiedene Menschen kennenzulernen und meine Organisation weiter zu fördern", sagt sie.

Oberbürgermeister Dieter Reiter hat den "One Young World Summit" am Donnerstagabend eröffnet. Ministerpräsident Markus Söder und Kanzlerin Angela Merkel schickten Videobotschaften. Das Treffen der jungen Talente findet einmal im Jahr statt. 2020 musste die Veranstaltung wegen Corona ausfallen. 2019 machte sie in London Station - inklusive Besuchen von Meghan Markle und J.K. Rowling. Kommendes Jahr will die OYW ihre Teilnehmer in Tokyo begrüßen.

© SZ vom 23.07.2021 / SOOB - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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