Schwabing:Hochpunkt mit Dachgarten

Schwabing: Die Stadt tauscht mit dem Investor die Grundstücke, sodass an der Belgradstraße einige große Bäume stehen bleiben können.

Die Stadt tauscht mit dem Investor die Grundstücke, sodass an der Belgradstraße einige große Bäume stehen bleiben können.

(Foto: Landeshauptstadt München/oh)

Südlich vom Scheidplatz entstehen 30 Eigentumswohnungen und ein Café

Von Sebastian Krass, Schwabing

Ein architektonisch gelungenes Projekt, das besser 27 Meter als 24 Meter hoch wird: So urteilt die Stadtgestaltungskommission über einen geplanten Neubau mit 30 Eigentumswohnungen an der Belgradstraße 109, etwas südlich des Scheidplatzes und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Willi-Graf-Gymnasium und zum Luitpoldpark.

Es ist ein Bauvorhaben, das die Stadt schon eine ganze Weile beschäftigt. Denn das eigentliche Grundstück des Investors L-Homes aus Wolfratshausen schließt nicht direkt an das bisher letzte Gebäude des Straßenzugs an, dazwischen liegt noch ein kleines städtisches Grundstück. Schon vor Jahren war ein Grundstückstausch im Gespräch: dass der Investor direkt an die Häuserzeile anschließt und auf dessen ursprünglichem Baugrundstück einige große Bäume erhalten bleiben können. Vor knapp drei Jahren hieß es, der Plan habe sich erledigt. Nun soll es doch so kommen. Die Lokalbaukommission (LBK) hat bereits einen Bauvorbescheid, eine Art Vorstufe der Baugenehmigung, erteilt für einen Komplex, der mit einem fünfgeschossigen Bau, was die Höhe betrifft, an die Belgradstraße 106 anschließt und am nördlichen Ende einen kleinen Hochpunkt von 24 Metern ausbildet. Allerdings empfahl die LBK den Bauherren und ihren Architektinnen und Architekten vom Münchner Büro Arnold/Werner, auch eine Variante mit 27 Metern Höhe zu entwerfen. Bevor sie einen Bauantrag einreichen, sollten sie beide Versionen der Stadtgestaltungskommission vorlegen, die Stadtrat und Verwaltung zu größeren Bauprojekten berät.

Neben den Überlegungen zur Gebäudehöhe schilderte Architekt Sascha Arnold in seiner Präsentation, dass man das Erdgeschoss etwas zurückgesetzt geplant habe und dass dort neben der Einfahrt zur Tiefgarage und dem Hauseingang auch ein Café unterkommen solle. Das "Highlight" der Planung sei die Dachterrasse, die "mit kleineren Bäumen und Urban Gardening ein Treffpunkt für die Bewohner des Hauses sein soll".

Bernhard Landbrecht, der als Heimatpfleger der Stadtgestaltungskommission angehört, fand das Grün auf dem Dach überflüssig, es gebe vor und hinter dem Haus genug Grün. Er plädierte stattdessen dafür, dem Haus oben mit einer Attika, also einem Dachaufbau, eine "deutliche Kante" zu verleihen. Der Abgesandte des bayerischen Bauministeriums, Daniel Oden, hingegen nannte den Dachgarten "sehr spannend". Zudem äußerte er eine Präferenz für die "besser proportionierte" 27-Meter-Variante. Daniel Fügenschuh, Architekt aus Innsbruck, fand das zusätzliche Geschoss ebenfalls "nicht störend", regte aber an, das Erdgeschoss mit einer größeren Deckenhöhe zu planen, um es mehr zu betonen. Dem schloss sich sein Züricher Kollege Jürg Sulzer an, er plädierte für "ein Geben und Nehmen" zwischen Stadt und Bauherren: "Man gibt die 27 Meter und kriegt dafür ein höheres Erdgeschoss."

Der planende Architekt Sascha Arnold wies darauf hin, dass dann der niedrige Gebäudeteil etwas höher werden müsse als das Nachbargebäude, um in den Wohngeschossen eine Deckenhöhe von 2,60 Meter zu erreichen. LBK-Chef Cornelius Mager signalisierte dafür seine Zustimmung: "Da geht es um 50 oder 70 Zentimeter, das dürfte vermittelbar sein." Mit dem Auftrag, die Höhe des Erdgeschosses und zwei weitere Details noch zu überarbeiten, stimmte die Kommission dem Projekt letztlich einhellig zu.

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