Berg am Laim:Standort in Gefahr

Bosch prüft Schließung des Werks an der Truderinger Straße

Seit 40 Jahren fertigt das Technologieunternehmen Bosch Elektrokraftstoffpumpen und Einspritzventile im Münchner Osten. Wie lange sich das Werk an der Truderinger Straße in Berg am Laim angesichts der Umstellung der Automobilkonzerne auf Elektrofahrzeuge noch halten kann, ist fraglich. Der weltweit größte Autozulieferer prüft gerade, ob er den Standort schließt und die Produktion verlagert. Sollte es soweit kommen, will der Bezirksausschuss (BA) Berg am Laim frühzeitig mitentscheiden, wie das Werksgelände entlang der S-Bahnlinie in Richtung Trudering entwickelt werden kann.

In einem von CSU und SPD initiierten Antrag fordert das Gremium die Stadt München auf, Kontakt mit Bosch aufzunehmen, um das Grundstück zu kaufen. "Ziel soll es sein, darauf eine Grundschule und ein Seniorenheim zu errichten", heißt es dort. Beides wünscht sich der BA angesichts des prognostizierten Bevölkerungswachstums in den kommenden Jahren schon lange. Bereits 2016 hatte eine Untersuchung ergeben, dass in Berg am Laim, Trudering und Riem zu wenige Pflegeplätze für Seniorinnen und Senioren zur Verfügung stehen.

Ob das Kommunalreferat, das für die städtischen Immobiliengeschäfte zuständig ist, derartige Hinweise aus dem Viertel interessant findet, muss abgewartet werden. Als das Gelände des Modeunternehmens Bogner an der St.-Veit-Straße, gleich gegenüber vom Bosch-Werk, kürzlich zum Verkauf stand, kam die Stadt jedenfalls nicht zum Zug. Damals hatte sie zumindest Interesse bekundet, das Areal zu erwerben. Den Zuschlag erhielt dann allerdings ein Immobilienentwickler mit Sitz in Österreich. Er kaufte das Firmengelände für 55 Millionen Euro und will darauf Wohnungen und Gewerbe bauen.

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