Weßling:Aus fürs kleine Haus

Gemeinde erteilt Tiny-House-Siedlung Absage - nicht aber Einzelbauten

Seinen Urlaub in einem Tiny House mitten in der Natur zu verbringen, liegt im Trend. Im Ausschuss für Ortsentwicklung und Kommunalaufgaben stellte der Geschäftsführer von "Green Tiny Houses", Jan Sadowsky, sein nachhaltiges Tourismuskonzept vor. Auf einer Art Campingplatz könnten 20 dieser Häuschen Urlaubsgästen als Ferienwohnung dienen. Je nach Baugenehmigung hätten die Holzbauten ein festes Fundament oder wären auf Trailern mobil und könnten nach der Saison wieder abtransportiert werden. Astronautendusche mit Wasseraufbereitung und eine wasserlose Verbrennungstoilette würden zusätzliche umweltschonende Faktoren darstellen. Erste Anlagen gibt es bereits in Norddeutschland, im Harz und derzeit wird eine in Kärnten errichtet.

Dem Ausschuss gefielen die 22 Quadratmeter großen Häuschen mit Panoramafenstern und dem vom Betreiber gepriesenen "loftigen Interieur" zwar ausnehmend gut - doch die Idee, eine solche Siedlung in Weßling zu eröffnen, wurde abgelehnt. "Wir wollen einen Standort, der noch nicht komplett überlaufen ist", so Sadowsky, den eine Weßlingerin an die Gemeinde vermittelt hatte. Den gebe es in der Gemeinde aber definitiv nicht, so das Gremium. "Wir haben bereits viel zu viele Touristen", fasste Clemens Pollok (Grüne) die Stimmung in Worte. Petra Slawisch (Grüne) erinnerte das Ganze an einen Wohnmobilurlaub. Den "Blick in die freie Natur", den der Betreiber seinen Gästen ermöglichen möchte, werde es aber in Weßling wegen der allgegenwärtigen Spaziergänger nicht geben. Der Ausschuss konnte sich höchstens einzelne Tiny Houses vorstellen, die beispielsweise die "Ferien auf dem Bauernhof"-Angebote ergänzen oder als Gästewohnung für die Schwiegereltern dienen könnten, wie es Rasso von Rebay (FW) vorschlug. "Gehen Sie ins Allgäu", riet Rebay.

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