Klimawandel:Forschen für das Klima

P-Seminar Nachhaltigkeit

Charlotte Ellerhoff, Severin Schweigert und Niklas Allo sind stolz auf ihre Arbeit im P-Seminar.

(Foto: N.P.JØRGENSEN)

Schüler des ITG haben mit ihrer Arbeit im Wettbewerb den zweiten Platz gemacht

Von Carla Behnke, Dachau

Wie groß ist ein Windrad? 100 Meter? 200? Nun, das Exemplar, das aktuell im Ignaz-Taschner-Gymnasium (ITG) im zweiten Stock steht, ist stolze 50 Zentimeter hoch und Teil einer ganzen Reihe an Versuchen zum Thema Klimawandel. Im Rahmen des P-Seminars "Wind of Change - Stufen des Klimawandels" haben 14 Oberstufenschüler in Untergruppen fünf Projekte auf die Beine gestellt. Die gesammelte Versuchsreihe hat beim VisionIng21 Wettbewerb der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen den zweiten Platz gemacht.

"Das coole war, das wir uns zukunftsorientiert damit beschäftigt haben, welche Technologien man weiterentwickeln kann, damit wir zu einer klimafreundlicheren Welt kommen" erzählt Charlotte Ellerhoff. Sie ist Teil des Algenteams. Zu dritt haben die Schüler in ihrem Versuch Algen gezüchtet und genau unter die Lupe genommen, wie viel CO₂ dabei abgebaut wird. Zwei andere Gruppen haben Umfragen durchgeführt, die wegen Corona "aufs Digitale verschoben wurden", wie es Lina Stremplatt ausdrückt. Ihre Gruppe befasst sich mit der Frage, wie Greenwashing funktioniert, wenn also Unternehmen bestimmte Begriffe oder eigene Zertifikate verwenden, um klimafreundlicher zu wirken. Teilnehmer wurden gefragt, welches von drei fiktiven Produkten, die zum Vergleich angeboten wurden, besser für die Umwelt sei. Die zweite Umfrage beschäftigte sich mit dem Thema, wie viel die Befragten zu ihrem eigenen CO₂-Fußabdruck wussten und ob es dabei Unterschiede zwischen den Generationen gibt. Die Befragten konnten ihre E-Mail-Adresse angeben und darüber die Ergebnisse erhalten. Ein anderes Team hat eine App, die als CO₂-Rechner funktioniert, programmiert. Man gibt ein, mit welchen Transportmitteln man sich bewegt hat, die App spuckt den CO₂-Wert aus, der auf dieser Strecke erzeugt wurde. In Zukunft soll die App weiterentwickelt werden, sodass sie alleine herausfindet, wie der Nutzer vorangekommen ist.

Die letzte Gruppe schließlich hat sich mit Windkraft beschäftigt und den Faktoren, die ein Windkraftwerk effektiv machen, etwa die Zahl der Flügel. Wichtig wurde hierbei die Unterstützung von Autoliv. Das Unternehmen steht technischen Seminaren am Taschner seit Jahren mit Rat, Tat, Praxiswissen und einem 3D-Drucker zur Seite. So ist auch das Windradmodell der fünften Gruppe entstanden. Allerdings ist allen Schülern klar: "Gregor (der den Versuch entworfen hat) hat alles zuhause so vorbereitet, dass sie ihn quasi nur unterstützen mussten." Der Wettbewerb habe Wert darauf gelegt, und auch die Teams achteten genau darauf, "dass wir uns nicht zu viel Arbeit abnehmen lassen. Sonst wäre es auch nicht mehr unser Projekt gewesen," meint Severin Schweigert. Er ist Teil der Algengruppe.

Ziel des Seminars war nicht nur, die Schüler an wissenschaftliche Versuche heranzuführen, sondern auch, ihnen zu zeigen, wie Arbeit mit solchen Versuchen etwa "draußen in der Wirtschaft" funktioniert. Der Wettbewerb hat damit ideale Rahmenbedingungen geliefert, mit einer festen Deadline und zielgerichteter Projektarbeit, wie Peter Sander, der leitende Lehrer erklärt. Geplant ist eine Ausstellung auf dem Schulgelände, wenn das wieder in Präsenz möglich ist. Eventuell könnte sie dann als permanente Ausstellung, die in Zukunft auch erweitert werden könnte, an die Umweltgruppe der Schule übergeben werden. "Wir wollen zu einer Sensibilisierung beitragen, bei diesem doch unheimlich wichtigen Thema," so Sander. Zudem stehen Überlegungen im Raum, einen Teil der 400 Euro Preisgeld an die Umweltgruppe zu spenden.

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