Schulen in Oberschleißheim:SPD sammelt Unterschriften für Luftreiniger

Forschungsprojekt Luftfilter Klassenzimmer Grundschule Parksiedlung, Oberschleißheim. Klasse 4c mit Lehrerin Lena Negele.

Mobile Luftreinigungsgeräte sind in Oberschleißheim früh getestet worden, aber nicht im regulären Einsatz.

(Foto: Florian Peljak)

In Oberschleißheimer Klassenzimmern wurden früh mobile Luftfiltergeräte getestet. Bestellt hat die Gemeinde aber keine. Druck von Eltern soll nun einen Sinneswandel bringen.

Von Sabine Wejsada, Oberschleißheim

Mit einer Unterschriftenaktion will der Oberschleißheimer SPD-Ortsverein erreichen, dass Schulen und gemeindliche Kindertagesstätten doch noch mit mobilen Luftreinigern ausgestattet werden. Nachdem die Mehrheit des Gemeinderats die Anschaffung von mobilen Luftreinigern für die Einrichtungen Ende Juli abgelehnt hat, will der Ortsverein speziell Eltern und Großeltern, aber auch allen anderen die Möglichkeit geben, mit ihrer Unterschrift eine Abkehr des Beschlusses zu fordern und sich für den Einsatz von mobilen Luftreinigern auszusprechen, wie es in einer Pressemitteilung der SPD heißt.

Die örtlichen Sozialdemokraten bedauern nach eigenen Angaben die Entscheidung des Gemeinderates sehr, weil "wirksame Alternativen fehlen und hauptsächlich Kostengründe angeführt wurden, um den Einsatz dieser Filter zu verhindern". Dabei müsse der Schutz "unserer Kinder im Präsenzunterricht" höchste Priorität haben, findet SPD-Vorsitzender Maximilian Weiß und verweist darauf, dass die Luftreiniger jetzt nach langem Zögern von der Staatsregierung gefördert werden und Oberschleißheim trotz angespannter Haushaltslage über Mittel verfügt.

Stoßlüften und Masentragen reiche nicht aus

Kinder, Eltern und Lehrkräfte hätten in der Pandemie durch Unterrichtsausfälle, Homeschooling und Wechselunterricht stark gelitten. Das dürfe sich nicht noch einmal wiederholen, so die SPD. Die Anwendung von mobilen Luftreinigern in der Praxis habe vielmehr gezeigt, wie wirksam diese Geräte funktionierten. Die im Gemeinderat aus Kostengründen vorgebrachte Alternative "Stoßlüften und Maskentragen" reiche bei Weitem nicht aus. "Es muss ein möglichst großes Maßnahmenbündel geben, das in Summe in den Schulen und Kindertagesstätten die Ansteckungsgefahr minimiert."

Bereits im vergangenen Herbst lief in einer vierten Klasse der Grundschule in der Parksiedlung Oberschleißheim eine Studie. In Zusammenarbeit mit der Hochschule München wurde ausprobiert, ob Luftreinigungsgeräte so betrieben werden können, dass sie den Unterricht nicht stören. Anders als in einigen anderen Kommunen wurden in Oberschleißheim aber keine Geräte für den regulären Einsatz angeschafft.

In der Gemeinde sollen nun die Unterschriftenlisten für die Aktion der SPD ausgelegt werden, Listen stehen darüber hinaus im Internet unter https://spd-oberschleissheim.de/news/unterschriftenaktion-der-spd-oberschleissheim/ zum Download zur Verfügung. Zudem will die SPD an Ständen über das Thema informieren, um möglichst viele Menschen dazu zu motivieren, sich gemeinsam für eine Ausstattung der örtlichen Kitas und Klassenzimmer mit Luftreinigern einzusetzen. Diese könnten helfen, Betreuung und Präsenzunterricht auch bei steigenden Inzidenzen stattfinden zu lassen.

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