Klimaschutz:Trockene Moore setzen zu viel Treibhausgase frei

Entwässerte Moore setzen fünf Prozent aller Treibhausgase in Bayern frei. Laut Umweltministerium werden in den Mooren im Freistaat pro Jahr 5,1 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente emittiert. "Werden Moore entwässert, werden Treibhausgase freigesetzt", sagt Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler). "Diesen Prozess müssen wir möglichst stoppen. Moore sollen wieder CO2 einsparen statt abgeben." Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will dazu bis 2040 insgesamt rund 55 000 Hektar Moorlandschaft renaturieren. Das ist etwa ein Viertel der Moorfläche in Bayern. Bis zu 20 Millionen Euro jährlich will der Freistaat in den kommenden zehn Jahren allein für das größte Projekt im Donaumoos bei Neuburg an der Donau ausgeben. Bayern zählt nach Angaben des Umweltministeriums zu den moorreichsten Ländern Deutschlands. Die Mehrzahl der Moorflächen liegt im Alpenvorland und in den Niederungen von Flüssen, wie etwa Donau oder Isar, sowie im Bayerischen Wald und im Fichtelgebirge. Bislang waren die Bemühungen des Freistaats um die Moore aber sehr überschaubar. Zum Beispiel beim bayerischen Moor-Wildnisprogramm, in dessen Rahmen entwässerte Moore renaturiert werden. Von den 2826 Mooren in Oberbayern haben seit 2018 gerade mal 25 Moore oder 0,9 Prozent von dem Programm profitiert. In den anderen Regierungsbezirken sind die Zahlen ähnlich niedrig. Auch beim Ankauf von Mooren sind die Erfolge extrem gering. In Oberbayern hat der Freistaat in den vergangenen drei Jahren 114 Hektar Moorfläche erworben - bei insgesamt 79 000 Hektar Moorfläche in Bayerns größtem Regierungsbezirk.

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