Mitten in Fürstenfeldbruck:Vielen Dank und gute Besserung

Das Ferienende bedeutet, dass die Whatsapp-Gruppen wieder starten. Dort präsent zu sein, ist nervig und nötig zugleich

Kolumne von Astrid Samhuber

Dass die Ferien sich langsam dem Ende neigen, merkt man als Mutter mit Nachwuchs im Kindergarten- und Grundschulalter spätestens daran, dass die Hausschuhe im Schuhgeschäft knapp werden und es im Schreibwarenladen keine Malkittel mehr gibt. Ein noch viel deutlicheres Indiz, dass der Alltag für die Kids quasi vor der Tür steht, setzen aber die gefühlt 100 Whatsapp-Gruppen, in denen man mehr oder weniger freiwillig Mitglied ist, und die von nun an wieder mit Leben gefüllt werden.

Ob Sportverein, Singgruppe oder Kindergarten-Ratsch - jeder Gruppenadministrator hat nun wieder Wichtiges zu melden. Was an und für sich auch völlig in Ordnung ist - freut man sich doch gerade im Moment über alle Aktivitäten, die wieder in Präsenz stattfinden können. Und natürlich möchte man auf dem Laufenden sein, damit kein Fußballtraining und auch keine Chorprobe verpasst werden. Wenn da nicht die zahlreichen Gruppenmitglieder wären, die sich für jede auch noch so kleine Information beim Gruppen-Admin bedanken müssen. Und wenn erst mal einer damit anfängt, möchte der Rest selbstverständlich auch nicht unhöflich wirken.

Und so trudeln sie dann ein, die Whatsapp-Meldungen und man freut sich schon auf den Herbst, wenn es die ersten Erkältungen gibt und in der Gruppe mitgeteilt wird, dass der Korbinian leider nicht zum Fußballtraining kommen kann oder die Leonie zum Singen, weil sie eben einen Schnupfen haben. Nach den unzähligen Genesungswünschen über die Gruppe sollte dieser dann auch schnell wieder vorüber sein.

Wer sich jetzt denkt, dann soll sie doch einfach die Gruppe auf stumm schalten, hat im Grunde genommen völlig Recht. Allerdings läuft man dann Gefahr, die ein bis zwei wirklich wichtigen Informationen im Laufe einer Saison zu verpassen. Zum Beispiel, dass doch bitte frühzeitig daran gedacht werden sollte, neue Hausschuhe zu besorgen. Für diesen Hinweis würde man sich sofort beim Gruppen-Admin bedanken, aber nur bei ihm. Das geht nämlich auch. Und damit niemand auf die Idee kommt, man wäre ein unhöflicher Mensch, geht diese Nachricht gleich raus an alle Gruppen und gilt bis auf Widerruf: "Vielen Dank für alle Informationen, die noch kommen und gute Besserung allen, die während der nächsten Monate erkranken."

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