Bahnstreik beendet:Die Züge rollen wieder

Unbekannte haben einem Künstler in einem ICE ein 25.000 Euro teures Gemälde gestohlen. (Foto: Friedrich Bungert)

Die Lokführer beenden nach fünf Tagen ihren dritten Streik im laufenden Tarifstreit mit der Deutschen Bahn. Gelöst ist der Konflikt noch nicht.

Der dritte Streik im laufenden Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn ist am frühen Dienstagmorgen wie geplant zu Ende gegangen. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bestätigte, der Arbeitskampf sei wie angekündigt um 2.00 Uhr vorerst beendet worden.

Eine Bahnsprecherin sagte, der Zugverkehr laufe in Deutschland wieder wie gewohnt an. Die Bahn teilte weiter mit, sie gehe davon aus, dass die Züge im Laufe des Dienstags wieder überwiegend nach dem normalen Fahrplan fahren würden. Ein Fazit kündigten beide Seiten für den weiteren Tagesverlauf an.

Mehr als fünf Tage lang hatte der Streik den Güter- und Personenverkehr in Deutschland stark eingeschränkt. Im aktuellen Tarifstreit beim Konzern war es die bisher längste Streikrunde. Gelöst ist der Konflikt allerdings noch nicht.

Wirtschaftsvertreter: Bund muss eingreifen

Die mittelständische Wirtschaft forderte die Bundesregierung auf, in den Tarifstreit bei der Deutschen Bahn einzugreifen. "Die Deutsche Bahn ist ein Staatsunternehmen. Deshalb muss jetzt die Bundesregierung ein Machtwort sprechen", sagte der Bundesgeschäftsführer des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), Markus Jerger, der Funke Mediengruppe.

Der volkswirtschaftliche Schaden durch den Streik sei enorm. "Allein die Unterbrechung der Lieferketten im Güterverkehr verursacht Schäden von 100 Millionen Euro - je Streiktag", sagte Jerger. "Werden darüber hinaus entgangene Umsätze und Gewinne sowie Vertragsstrafen bilanziert, kommen schnell Kosten in Milliardenhöhe zusammen."

Die GDL kämpft um mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen für ihre Mitglieder. Sie fordert insgesamt 3,2 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 28 Monaten sowie einer Corona-Prämie von 600 Euro. Die Bahn hatte zuletzt eine Laufzeit von 36 Monaten angeboten und der Corona-Prämie zugestimmt.

© SZ/dpa/Reuters/kler - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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