In einer Umkleide des Westbads soll ein 54-jähriger Mann am Mittwoch zwei zwölfjährige Mädchen beim Umziehen gefilmt haben. Der Tatverdächtige sei "perfide" vorgegangen, schilderte ein Sprecher der Polizei am Donnerstag. Er habe für die Aufnahme ein Handy verwendet, das aufklappbar ist. So habe er aus der eigenen Kabine heraus filmen können. Zudem habe er den Blitz abgeklebt und damit versucht, unbemerkt zu bleiben. Die Kinder bekamen die Kamera dennoch mit und wandten sich an weitere Besucher und die Badaufsicht, die den Münchner festhielten und den Notruf wählten. Bevor die Polizei eintraf, soll der Mann noch versucht haben, weitere Fotos von Frauen und Mädchen, die an anderen Orten als dem Westbad aufgenommen wurden, von seinem Handy zu löschen. Die Polizei konnte die Aufnahmen noch vor Ort sicherstellen.
Insgesamt hatte der 54-Jährige, der als Buchhalter arbeitet, sechs Smartphones bei sich. Die Wohnung des Beschuldigten wurde bereits durchsucht. Computer und andere elektronische Geräte hat die Polizei beschlagnahmt. Was dort gespeichert ist, soll im Rahmen der Ermittlungen ausgewertet werden. Der Mann war bisher polizeilich nicht in Erscheinung getreten. Nachdem Polizisten ihn im Präsidium befragt und eine Anzeige aufgenommen hatten, wurde er entlassen.