Bauwirtschaft:Wirbel um weitere Kiesabbau-Pläne

Firmen spekulieren auf Flächen in Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Von Patrik Stäbler, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Vor einem Jahr ist im Rathaus von Höhenkirchen-Siegertsbrunn ein Antrag zum Kiesabbau eingegangen, der viel Wirbel verursacht hat. Während dieser Antrag zur Prüfung im Landratsamt liegt, hat das Rathaus nun ein weiteres Gesuch erreicht - erneut in den Sommerferien. Dieses stamme zwar von einem anderen Unternehmen, berichtete Bürgermeisterin Mindy Konwitschny (SPD) im Bauausschuss, betreffe aber dasselbe Anliegen. Konkret geht es diesmal um ein Areal am südlichen Ortsrand, an der Grenze zum Ayinger Ortsteil Dürrnhaar.

Konwitschny zufolge zielt der neue Antrag auf eine gut neun Hektar große Waldfläche unweit der Staatsstraße 2078 ab, auf der 20 Jahre lang Kies abgebaut werden soll. Der Grundbesitzer habe den Plänen zugestimmt, so die Bürgermeisterin. Sie dagegen sieht das Vorhaben kritisch. "Das wäre ein wahnsinniger Eingriff in die Natur, weil dort gerodet werden müsste." Zudem liege das Abbaugebiet "sehr nahe an der Wohnbebauung von Dürrnhaar, das sind keine 500 Meter". Daher wolle sie schnell Kontakt zu Ayings Bürgermeister Peter Wagner (CSU) aufnehmen. Der Gemeinderat werde sich damit beschäftigen, sagte Konwitschny. "Der Antrag liegt schon wieder bei unseren Juristen."

Diese haben mit derlei Gesuchen inzwischen Erfahrung, schließlich haben sie sich auch mit dem Kiesabbau-Antrag für das fünf Hektar große Areal gegenüber dem Gewerbegebiet am Wächterhof beschäftigt. Um dieses Vorhaben eines Hohenbrunner Unternehmers abzuwenden, hat der Gemeinderat im Vorjahr eine zweigleisige Strategie beschlossen. Zum einen soll das Rathaus mit dem Antragsteller über einen städtebaulichen Vertrag verhandeln, in dem sich bestimmte Konditionen für einen Kiesabbau festschreiben lassen. Zum anderen hat die Gemeinde Voruntersuchungen beauftragt, die für die Aufstellung eines Teilflächennutzungsplan nötig sind. Dieser würde Flächen ausweisen, wo ein Kiesabbau zulässig ist - während das übrige Gemeindegebiet außen vor bliebe.

Unabhängig davon gibt es die Hoffnung, den Kiesabbau am Muna-Gelände aufgrund naturschutzrechtlicher Belange abzuwehren. Vonseiten des Landratsamts heißt es, das Verfahren laufe. "Wie lange es sich noch hinziehen wird, lässt sich leider nicht sagen." Derweil berichtete Konwitschny von Überlegungen des Hohenbrunner Unternehmers, einen weiteren Kiesabbau-Antrag einzureichen - für ein Areal an der Egmatinger Straße, nahe der Wallfahrtskirche. Diese Pläne hatte der Antragsteller schon vor einem Jahr vorgestellt, sie aber noch in der Sitzung zurückgezogen - auch aufgrund heftiger Kritik aus dem Gremium.

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