Nachruf:Trauer um Hubert Pestenhofer

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Hubert Pestenhofer lebte in Hebertshausen und zog vor einigen Jahren nach Berchtesgaden. Von 1963 bis 1977 war er Dachauer Landrat. Jetzt ist er mit 92 gestorben. (Foto: DAH)

Der ehemalige Dachauer Landrat Hubert Pestenhofer (CSU) ist tot. Er starb im Alter von 92 Jahren. Zuletzt lebte er im Berchtesgadener Land. Pestenhofer hatte während seiner Amtszeit in den Jahren 1963 bis 1977 maßgeblich die Entwicklung des Landkreises Dachau bestimmt.

Der gebürtige Lengmooser (Landkreis Mühldorf) wuchs in Rosenheim auf und studierte Jura. Im Alter von 34 Jahren wurde er erstmals zum Dachauer Landrat gewählt. Bei den Kommunalwahlen 1969 und 1972 erhielt er jeweils überwältigende Mehrheiten. In seine Amtszeit fielen der Bau des damals mit 300 Betten ausgestatteten Kreiskrankenhauses Dachau, der Bau der Realschule, des Josef-Effner-Gymnasiums sowie die Landkreisgebietsreform und die Entscheidung, ein neues Landratsamt zu errichten. 1977 folgte Hansjörg Christmann Pestenhofer als Landrat nach.

2004 gratulierte der damalige Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) Pestenhofer zu dessen 75. Geburtstag. "Zahlreiche Einrichtungen und Projekte im Landkreis Dachau sind mit Ihrem Namen verknüpft", schrieb Stoiber, der auch Pestenhofers Engagement für sportliche und kulturelle Themen würdigte. Pestenhofer wurde unter anderem für sein Wirken mit dem Bayerischen Verdienstorden und dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Nach seiner Zeit als Landrat übernahm er 1978 den Vorstandssitz der Bayernversicherung. Gleichzeitig wurde er zu dessen Generaldirektor ernannt.

"Mit großer Tatkraft und Umsicht hat er zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Dachau gewirkt", schreibt Landrat Stefan Löwl (CSU) in einem Nachruf auf Pestenhofer. "Vom ersten Tag seines Amtes, auch wenn er das Dachauer Land erst lieb gewinnen musste, kämpfte der gebürtige Lengmooser für unseren Landkreis." Pestenhofer sei die treibende Kraft in der Verhinderung der angedachten Flughafenerbauung bei Sulzemoos gewesen und habe somit mehrere hundert Privatbesitzer vor der Enteignung geschützt. "Wir werden Herrn Dr. Pestenhofer stets ein ehrendes Gedenken bewahren."

© SZ vom 20.09.2021 / thra - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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