Verkehrswende:Der Altstadt-Radlring wächst

Verkehrswende: Zwischen Brienner Straße und Maximiliansplatz soll eine neue Grünfläche samt Fußgängerweg entstehen. Simulation: Andreas Gregor/SPD/Volt

Zwischen Brienner Straße und Maximiliansplatz soll eine neue Grünfläche samt Fußgängerweg entstehen. Simulation: Andreas Gregor/SPD/Volt

Der Stadtrat beschließt ein weiteres, 600 Meter langes Teilstück. Dort sollen durchgängige und sichere Radwege entstehen. Weitere Projekte zur Umsetzung des Radentscheids sind geplant.

Von Andreas Schubert

An der Blumenstraße und am Thomas-Wimmer-Ring ist schon zu sehen, wie der künftige Altstadt-Radlring ungefähr einmal aussehen wird. Hier ist eine breite Fahrradspur entstanden, auf der die Radler auch bequem überholen können, ohne sich selbst und andere zu gefährden. Jetzt wächst der Radlring langsam aber sicher weiter. Am Mittwoch hat der Mobilitätsausschuss des Stadtrats den Bau eines weiteren, 600 Meter langen Teilstücks zwischen Lenbachplatz und dem Platz der Opfer des Nationalsozialismus beschlossen. Auf dem Abschnitt sollen durchgängige, meist 2,80 Meter breite und sichere Radwege entstehen.

Über diese Strecke verläuft künftig nicht nur der Altstadt-Radlring, sondern auch der Radschnellweg Münchner Norden aus dem Zentrum nach Garching und Unterschleißheim. Gleichzeitig soll die Kreuzung zwischen Oskar-von-Miller-Ring und Brienner Straße umgebaut werden, um mehr Grün und somit mehr Aufenthaltsqualität zu schaffen.

Ein Teilstück der Brienner Straße zwischen Ottostraße und Maximiliansplatz wird geschlossen, damit die beiden mit Platanen bewachsenen Grünflächen zu einem grünen Platz zusammenwachsen können. Die Verkehrsführung soll entsprechend angepasst werden. Auf einer Simulation, die die grün-rote Rathauskoalition vorgestellt hat, ist ein neuer Platz zu sehen, der am Rande des Verkehrsknotens wie eine kleine Oase wirkt. Die Bauarbeiten sollen im Sommer nächsten Jahres beginnen.

Zusätzlich soll das Baureferat einen Gestaltungswettbewerb für den Abschnitt zwischen Feldherrnhalle und der Von-der-Tann-Straße ausloben, ergänzt durch einen Ideenwettbewerb für den darauf folgenden Abschnitt bis zum Geschwister-Scholl- und Professor-Huber-Platz. Hier sollen die Verkehrsflächen zugunsten des Rad- und Fußverkehrs sowie des öffentlichen Nahverkehrs neu aufgeteilt und vor allem im Abschnitt südlich der Von-der-Tann-Straße und des Oskar-von-Miller-Rings im Sinne des Klimaschutzes neu gestaltet werden. Hier wäre etwa eine Entsiegelung und neue Grünflächen mit Bäumen vorstellbar.

An der Von-der-Tann-Straße und am Oskar-von-Miller-Ring entstehen ebenso Radwege, die den Vorgaben des Radentscheids entsprechen. Das bedeutet aber auch weniger Platz für Autos. Damit es keine Staus und Ausweichverkehre gibt, soll das Mobilitätsreferat ein Konzept zur Reduktion des motorisierten Verkehrs auf der Ludwigstraße erarbeiten.

Der Bau eines weiteren Abschnittes des Altstadt-Radlrings und des ersten Abschnittes des Radschnellwegs ist nach Angaben des Baureferats das bisher umfangreichste Projekt in der Umsetzung des Radentscheids.

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