Coronavirus im Landkreis München:Corona-Infektionen an 55 Schulen und Kitas

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Den Anstieg führt das Landratsamt auf regelmäßige Tests zurück. Landrat hält Regelverschärfungen für möglich

Von Martin Mühlfenzl, Landkreis

Die Zahl der Corona-Infektionen an Schulen und Kindertageseinrichtungen im Landkreis München nimmt seit dem Schulstart Fahrt auf. Derzeit gibt es an insgesamt 55 Einrichtungen 91 bestätigte Ansteckungen. Momentan befinden sich zudem 20 Kontaktpersonen in Quarantäne; diese Zahl lag noch vor Kurzem sogar bei mehr als 200, hat sich aber aufgrund der neuen Regelung, wonach sich Kontaktpersonen nach fünf Tagen in Isolation wieder frei testen können, schnell und deutlich reduziert, wie Landrat Christoph Göbel (CSU) am Donnerstag in seiner wöchentlichen Pressekonferenz zur Corona-Lage mitteilte.

Wie das Landratsamt weiter bekannt gab, sind zwei weitere Menschen an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Bei den Verstorbenen handelt es sich um Männer Mitte 70 und Mitte 90. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der Verstorbenen im Landkreis auf 299.

Mit Blick auf die Infektionszahlen in den Schulen - in der offiziellen Statistik werden nur Schulen mit vielen Kontaktpersonen aufgeführt - schloss der Landrat bei steigenden Infektionszahlen eine Verschärfung der Quarantänemaßnahmen sowie der Regeln bei der Ermittlung von Kontaktpersonen nicht aus. Bei der Auslegung dieser Vorgaben hat das bayerische Gesundheitsministerium den Landkreisen und kreisfreien Städten viel Spielraum gelassen. Sollten die Zahlen deutlich ansteigen, so Göbel, müssten strengere Vorgaben als die derzeit geltenden Maßgaben des Robert-Koch-Instituts - also vor allem die Aha-Regeln - angewandt werden. Ein Problem ist laut Göbel, dass die Impfquote unter Schülern kaum zu beurteilen sei; bekannt sei nur, dass mittlerweile etwas mehr als 12 000 Impfungen an Zwölf- bis 17-Jährige verabreicht wurden und etwas mehr als 10 000 in dieser Altersgruppe bereits den vollständigen Schutz besitzen. Der Landkreis setzt seine Touren mit dem Impfbus an Schulen weiter fort, obwohl die Nachfrage dort "eher gering" ist, wie Ines Neupert vom Gesundheitsamt sagte. Dies liege wohl auch daran, dass viele nach wie vor den Weg in die Impfzentren des Landkreises suchten, vermutet Göbel.

Von Montag an werden in den Grund- und Förderschulen zudem die PCR-Pooltests eingeführt. Zwei Mal in der Woche werden die Kinder und Jugendlichen dann statt des Nasenabstrichs sogenannte Lollitests selbst vornehmen. An den weiterführenden Schulen bleibt es bei den Antigen-Schnelltests - drei Mal wöchentlich. Die Ankündigung der Staatsregierung, die Einführung von Pooltests in Kitas den Kommunen zu überlassen und diese nur finanziell zu unterstützen, bezeichnete Landrat Göbel als "unerfreulich"; kein Mensch wisse, wie das in der Praxis aussehen soll. "Wir als Landkreis können das nicht organisieren, da wären wir überfordert", so Göbel, der die Staatsregierung in die Pflicht nimmt: "Der Freistaat hat das geregelt, also muss er diese Tests auch bezahlen."

Als wichtigen Faktor bei der Pandemiebekämpfung sieht Göbel zudem die Booster-Impfungen, also die Auffrischung mit der dritten Spritze. Fast 3000 solche Auffrischungen, 840 davon in Alten- und Pflegeheimen, hat es mittlerweile im Kreis gegeben. "Ich wünsche mir, dass schnellstmöglich allen die Möglichkeit einer solchen Auffrischung gegeben wird", so der Landrat.

Derweil werden die Impfzentren in Unterschleißheim und Planegg ihren stationären Betrieb bereits am 18. Oktober beenden; das in Oberhaching wird 28. Oktober dicht gemacht.

© SZ vom 24.09.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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