Bundestagswahl in München:Alle Antworten zur Stimmabgabe

Lesezeit: 2 min

Briefwahlunterlagen für die Bundestagswahl 2021 mit Stimmzettel und Umschlag. (Foto: dpa)

Bis wann Briefwähler ihre Zettel einwerfen müssen und welche Corona-Regeln gelten - ein Überblick zu allen wichtigen Regeln bei der Bundestagswahl.

Von Heiner Effern, München

Die Wahl des Bundestags gehört zu den sehr einfachen Pflichten der Demokratie. Mit einem Kreuz, der sogenannten Erststimme, können die Münchnerinnen und Münchner entscheiden, wer sie die kommenden vier Jahre in Berlin als Abgeordneter ihres Wahlkreises vertreten soll. Mit dem anderen Kreuz, der Zweitstimme, entscheiden sie über die Zusammensetzung des Parlaments. Zu wählen ist dafür eine Partei. Die Stimmzettel sind, im Gegensatz zum Quadratmeter-großen Papier-Ungetüm bei der Stadtratswahl, klein und übersichtlich. Stand Donnerstag sind 923 135 Bürger stimmberechtigt, 479 790 Frauen und 443 345 Männer. Deutlich mehr als die Hälfte von ihnen wird nicht am Sonntag zur Wahl gehen, sondern per Briefwahl abstimmen. Bis vergangenen Mittwoch lagen dem Wahlamt 497 750 Anträge dafür vor.

Wer am Sonntag in einer Kabine sein Kreuz machen und die Zettel persönlich in eine Urne werfen will, kann dies von acht bis 18 Uhr tun. Die Stadt wird dafür in den vier Wahlkreisen Nord, Ost, Süd und West/Mitte exakt 463 Wahllokale öffnen. Die Pandemie soll die Freiheit der Wahl nicht einschränken, deshalb gilt in den Räumen die 3-G-Regel nicht. Wählerinnen und Wähler müssen aber eine medizinische Maske oder eine FFP2-Maske tragen und die sonstigen Hygiene- und Abstandsvorgaben einhalten.

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Die Wahlhelfer dürfen deshalb eventuell weniger Bürger gleichzeitig ins Wahllokal einlassen als bei anderen Abstimmungen gewöhnt. Das könnte zu Schlangen führen. Wer pünktlich bis spätestens 18 Uhr eintreffe und sich dann anstellen müsse, dürfe aber in jedem Fall seine Stimme noch abgeben, sagte ein Sprecher des Kreisverwaltungsreferats, in dem das städtische Wahlamt angesiedelt ist. Aus Hygienegründen ist es in Corona-Zeiten auch möglich, einen eigenen Stift bei der Stimmabgabe zu verwenden. Vier von fünf Wahllokalen sind komplett barrierefrei, der Rest zumindest teilweise. (Mehr Informationen im Internet unter www.muenchen.de/wahl-barrierefrei).

So viele Münchner wie nie zuvor bei einer Bundestagswahl haben sich für die Briefwahl entschieden. Der Anteil wird am Ende wohl weit über der Hälfte aller abgegebenen Stimmen liegen. Wichtig dabei: Auch alle Wahlbriefe müssen bis Sonntag, 18 Uhr, pünktlich vorliegen. Die Stadt hat für Münchnerinnen und Münchner dafür ein umfangreiches Angebot vorbereitet, bei dem eine persönliche Abgabe der Unterlagen bis zur letzten Minute möglich ist. Wer klassisch mit der Post schicken will, muss seinen Stimmzettel bis Samstag in einen der gelben Briefkästen geworfen haben. Es empfiehlt sich aber am Kasten selbst zu kontrollieren, ob dieser dann auch geleert wird.

Zusätzlich können Briefwähler an zahlreichen Behörden ihre Zettel bis Sonntag 18 Uhr einwerfen. Möglich ist das etwa im Rathaus am Marienplatz, in den Bezirksinspektionen und im Kreisverwaltungsreferat (Ruppertstraße 11 und 19). Am Samstag und Sonntag können zudem von acht bis 18 Uhr Briefwahl-Unterlagen in Wahlurnen an zentralen Stationen der U-Bahn eingeworfen werden. Diese werden von Sicherheitspersonal bewacht. Unter anderen wird das am Hohenzollernplatz, am Rotkreuzplatz, an der Münchner Freiheit oder in der Messestadt West möglich sein. (Alle Briefwahlkästen sind unter www.muenchen.de/abgabestellen zu finden).

Am Wahlabend werden die Münchner Ergebnisse im Internet live auf www.wahlen-muenchen.de präsentiert. Von etwa 19 Uhr an erwartet das Wahlamt die ersten Meldungen aus den Wahllokalen. Eine Prognose, wann das Münchner Ergebnis vorliegen könnte, wollen die Behörden nicht abgeben.

© SZ vom 25.09.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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