Deutscher Filmball:"Eine abgespeckte Version hätte diese Veranstaltung beschädigt"

Lesezeit: 1 min

Der Deutsche Filmball fand zuletzt im Januar 2020 statt. (Foto: dpa)

Der Deutsche Filmball findet im Januar erneut nicht statt. Spio-Geschäftsführer Helmut Poßmann über die Hintergründe und die Frage, warum in München solche Events abgesagt werden, in Berlin aber stattfinden.

Interview von Philipp Crone, München

Das zentrale Wort ist lang und sperrig: Pandemierisiken. Der Präsident der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft Spio sagte das am Donnerstagvormittag in einer Stellungnahme. Die besagten Risiken würden einen Deutschen Filmball kaum möglich machen. Nun haben aber in Berlin gerade erst 1200 Gäste aus genau dieser Branche den Deutschen Filmpreis gefeiert. Spio-Geschäftsführer Helmut Poßmann erklärt die Hintergründe für die Absage des 49. Deutschen Filmballs, der traditionell im Januar im Bayerischen Hof in München stattfindet.

SZ: Herr Poßmann, warum kann in Berlin gefeiert werden, in München aber nicht?

Helmut Poßmann: Das hat zwei Hauptgründe. Zum einen haben wir im Austausch mit unseren Partnern eine starke Zurückhaltung festgestellt bei der Frage, ob der Ball gefeiert werden soll.

Partner sind Ihre Sponsoren?

Die Sponsoren und die Partner aus der Filmwirtschaft, die beim Ball die Tische kaufen, wie zum Beispiel die Verleiher. Da hat man gemerkt, dass die Mehrheit sehr vorsichtig ist.

Nun haben aber in Berlin 1200 Menschen unter 2G-Bedingungen gefeiert.

Das ist richtig, aber da feiern normalerweise 2500 Gäste. Und wir waren uns alle einig, dass wir den Ball nur ausrichten, wenn er auch als richtiger Filmball mit den 1000 Gästen, die in den Saal passen, stattfinden kann. Eine abgespeckte Version mit 500 Gästen hätte diese Veranstaltung beschädigt.

Sie sprachen von zwei Hauptgründen. Welcher ist der zweite?

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Die Verantwortung für unsere Gäste. Im Moment ist es ja noch so, dass manche Veranstaltungen stattfinden, andere wie der Berliner Presseball nicht. Und da wir für den Filmball zudem einen langen Vorlauf benötigen und dann doch unklar ist, wie die Lage Ende Januar sein wird, haben wir uns schweren Herzens für die Absage entschieden. Das war schon heftig und emotional, diese Entscheidung zu treffen.

Im Januar wird es die Möglichkeit geben, nur Geimpfte und Genesene zuzulassen. So wie es wohl noch lange bei den 2G-Voraussetzungen bleiben könnte. Dann könnte auch 2023 kein Filmball stattfinden?

Nein. Da bin ich optimistisch. Da feiern wir dann 100 Jahre Spio und 50 Jahre Filmball.

© SZ vom 08.10.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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