Wildschwein-Zaun:Landratsamt verfügt Abbau

Kreisbehörde beugt sich dem Richterspruch

Das Landratsamt Donau-Ries wird demnächst den Abbau eines gut zehn Kilometer langen Wildschwein-Zauns im Oettinger Wald anordnen. Das bestätigte am Dienstag eine Sprecherin von Landrat Stefan Rößle (CSU). "Die Beseitigungsanordnung ist in Vorbereitung", sagte sie. "Sie wird voraussichtlich Anfang November ergehen." Vorangegangen war ein jahrelanger Streit um den einst etwa 45 Kilometer langen Zaun. Er sollte die Wildschweine in dem 4000 Hektar großen Forst halten, damit sie auf den Äckern in der Umgebung möglichst wenig Fraßschäden anrichten.

Der Zaun war vom Besitzer des Waldes, dem Fürstenhaus Oettingen-Oettingen und Oettingen-Spielberg, errichtet worden und hieß im Volksmund "Der eiserne Vorhang des Fürsten". Naturschützer, Privatleute und Kommunalpolitiker warfen dem Fürstenhaus vor, damit das von der Bayerischen Verfassung verbürgte Recht auf freie Betretung der Natur massiv zu verletzten. Obwohl Gerichte alsbald urteilten, dass sie der Kritik folgen, dauerte es mehr als zwölf Jahre, bis der Streit diesen Sommer letztinstanzlich entschieden wurde. Das Landratsamt Donau-Ries mit Landrat Rößle an der Spitze hatte einst Teile des Zauns genehmigt.

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