Zeitungsverlag:So investiert Axel Springer in den USA

Der Axel-Springer-Konzern erklärt nach dem Berliner Urteil, er prüfe, Rechtsmittel einzulegen. (Foto: Christoph Soeder/dpa)

Die Berliner Verlagsgruppe will auch jenseits des Atlantiks zu einer Größe werden. Vor kurzem kaufte sie die US-Medienfirma Politico.

Von Caspar Busse

Vor knapp zwei Monaten erst gab Axel Springer den größten Unternehmenszukauf seiner Geschichte bekannt. Die Berliner kauften Politico - für angeblich eine Milliarde Dollar. Die US-Medienfirma ist auf Newsletter spezialisiert; die Abonnenten aus Politik und Wirtschaft zahlen dafür viel Geld. Ziel von Springer ist, auch in den USA zu einer Größe zu werden, dazu gehört bereits das Nachrichtenportal Business Insider. Ein tadelloser Ruf ist da wichtig, deshalb schmerzen die Enthüllungen der New York Times besonders.

Springer will kräftig expandieren, vor allem seit vor zwei Jahren der Finanzinvestor KKR eingestiegen ist. Die Firma aus New York, die weltweit an vielen Unternehmen beteiligt ist, hat vor zwei Jahren etwa die Hälfte der Anteile an dem Medienunternehmen erworben. Die andere Hälfte gehört Verlagserbin Friede Springer und dem Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner. Springer gibt unter anderem Bild und Welt heraus, im Sommer wurde der Sender Bild-TV gestartet. Daneben gibt es eine ganz Reihe von Online-Aktivitäten etwa im Immobilienbereich oder bei Stellenbörsen.

Insgesamt beschäftigt das Unternehmen 16 000 Mitarbeiter, davon 9000 im Medienbereich, darunter 2400 Journalistinnen und Journalisten. Diese Zahl soll innerhalb der nächsten fünf Jahre auf mehr als 3000 steigen. Immer wieder wird spekuliert, Springer könnte in einen Medien-Teil und einen für alle anderen Internetgeschäfte aufgespalten werden. Dazu sagte Springer-Vorstand Jan Bayer zuletzt: "Es gibt ganz verschiedene Überlegungen."

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