Höhenkirchen-Siegertsbrunn:UV-Strahlen gegen Viren

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Höhenkirchen setzt auf eine neue Technik für Klassenzimmer

Von Patrik Stäbler, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Die Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn wird an die hundert Räume in ihren Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen mit Geräten zur Luftreinigung ausstatten. Das hat der Bauausschuss des Gemeinderats beschlossen und die hierfür notwendigen Mittel bewilligt. Anders als im Vorjahr, als das Rathaus im Zuge eines ersten Förderprogramms des Freistaats bereits mehrere Geräte besorgt hatte, sollen diesmal aber keine Luftfilteranlagen angeschafft werden. Vielmehr entschied sich der Ausschuss auf Empfehlung eines Ingenieurbüros für UV-C-Luftreiniger, bei denen Coronaviren durch ultraviolette Strahlung unschädlich gemacht werden sollen.

Nachdem der Freistaat ein zweites Förderprogramm aufgelegt hatte, beschloss der Gemeinderat, dass eine Fachfirma die Räume in den gemeindlichen Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen prüfen solle. Ende August übernahm dies das Ingenieurbüro IBDM aus Hohenbrunn. Dessen Geschäftsführer Detlef Malinowsky stellte nun im Bauausschuss die Ergebnisse vor - sowie verschiedene Technologien zur Luftreinigung. Im Vorjahr hatte die Gemeinde bereits sechs Luftfilteranlagen angeschafft, von denen aktuell aber nur eine in Betrieb ist, wie Rathausmitarbeiter Andreas Siegel berichtete. "Das Hauptproblem ist, dass diese Geräte zu laut sind." Vor allem aus diesem Grund entschied sich der Bauausschuss letztlich für Luftreiniger mit UV-C-Technologie, zu deren Einsatz auch Malinowsky geraten hatte. "Diese Geräte sind deutlich kleiner und leiser", sagt Andreas Siegel. Zudem seien sie in der Praxis in Krankenhäusern und Operationssälen erprobt und überdies nachhaltiger, da keine Filter benötigt würden.

Wie die mit Luftfiltern seien auch diese Geräte aber kein Ersatz für regelmäßiges Lüften, betont Bauamtsleiterin Tanja Englbrecht. "Das bleibt weiterhin das A und O." Wann die neuen Geräte in den Schulen, Kindergärten und Krippen stehen werden, ist noch ungewiss, sagt Englbrecht. Man werde sich nun zunächst bei den Einrichtungen rückversichern, ob der gemeldete Bedarf noch vorhanden sei. Danach werde das Rathaus den Förderantrag einreichen. Und sobald eine Rückmeldung vorliege, gehe es dann an die Beschaffung der Geräte, so die Bauamtsleiterin.

Nach den Richtlinien des staatlichen Förderprogramms werden den Gemeinden 50 Prozent der Anschaffungskosten erstattet, jedoch maximal 1750 Euro pro Raum. In Höhenkirchen-Siegertsbrunn geht das Rathaus insgesamt von Ausgaben in Höhe von circa 200 000 Euro aus. "Wenn alles optimal läuft", sagt Andreas Siegel, "dann muss die Gemeinde circa 25 000 Euro selbst bezahlen."

© SZ vom 21.10.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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