Dauerhafte Überlastung:Pflegemangel in der München Klinik

Lesezeit: 1 min

Schon vor der Corona-Pandemie waren die Pflegekräfte der München Klinik stark überlastet. Das geht aus einer Antwort des kommunalen Krankenhauses auf eine Anfrage der Linken/Piraten-Fraktion im Stadtrat hervor. Demnach hat es im Jahr 2020 gegenüber 2019 keinen signifikanten Anstieg sogenannter Gefährdungsanzeigen in der Pflege gegeben - damit sind schriftliche Hinweise der Beschäftigten an den Arbeitgeber gemeint, dass es aufgrund der aktuellen Arbeitssituation zu gesundheitlichen Gefährdungen oder Qualitätseinbußen in der Arbeit kommen kann. Laut der Gewerkschaft Verdi kann dies entweder das Arbeitsergebnis oder die eigene Gesundheit betreffen.

An den fünf Standorten der München Klinik wurden vergangenes Jahr insgesamt 363 Gefährdungsanzeigen im Pflegedienst dokumentiert. Zusätzlich gab es in der Ärzteschaft acht Anzeigen. Im Jahr davor waren es 408 in der Pflege und eine bei den Ärztinnen und Ärzten. Bei allen Anzeigen aus dem ersten Pandemie-Jahr hat die München Klinik nun geprüft, ob Ärzte oder Pfleger ihre Patienten durch eine Sars-CoV-2-Infektion im Krankenhaus gefährdet sahen. Ergebnis: Etwa 4,5 Prozent der Anzeigen konnten "auf die Pandemie als maßgeblichen Faktor zurückgeführt werden", heißt es von der München Klinik. Diese bezögen sich vor allem auf die Anfangszeit der Pandemie und beträfen den Mangel an Schutzkleidung. Zur Gefährdung der Gesundheit des Personals durch die Corona-Pandemie werden keine Erkenntnisse genannt.

"Gefährdungsanzeigen sind zumeist das Ergebnis des Personalmangels insbesondere in der Pflege, der bereits vor der Pandemie in der München Klinik bestand. Die Pandemie hat den Personalmangel in der Pflege noch einmal verschärft", so die München Klinik. Man habe auf die gestellten Gefährdungsanzeigen jeweils zeitnah "mit den entsprechenden Maßnahmen" reagiert, heißt es.

© SZ/kel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: