Große Herausforderung für Allershausen:Respekt vor dem "Riesenprojekt"

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Im Neubaugebiet Eggenberger Feld-Süd will die Gemeinde auch den kommunalen Wohnungsbau verwirklichen. (Foto: Johannes Simon)

Die Planungen für den kommunalen Wohnungsbau gehen in die nächste Phase, Jury- und Arbeitskreis-Mitglieder sind benannt. Noch nicht schlüssig ist man sich im Gemeinderat über die Anzahl der Gebäude

Von Petra Schnirch, Allershausen

Die Planungen für den kommunalen Wohnungsbau in Allershausen gehen in die nächste Phase. Der Gemeinderat hat am Dienstag Jury- und Arbeitskreis-Mitglieder benannt. Sie werden zunächst die Wunschliste des Gremiums zusammenstellen und mit der Regierung von Oberbayern klären, was überhaupt gefördert werden kann. Vor allem über die Größe des Vorhabens sind sich die Gemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung nicht ganz einig geworden.

Fest steht: "Das ist ein wahnsinnig großes Unterfangen", wie Leonhard Held (CSU) sagte. Auf den drei Parzellen im Neubaugebiet Eggenberger Feld-Süd könnten bis zu drei Wohngebäude mit insgesamt 50 bis 60 Wohnungen entstehen. Das Belegungsrecht hat die Gemeinde. Einigen war das allerdings eine Nummer zu groß. Da die Anlage eine große Tiefgarage bekommen soll, ist zudem zu klären, ob zumindest diese komplett in einem Zug errichtet werden könnte, selbst wenn eines der Häuser erst zu einem späteren Zeitpunkt gebaut werden sollte. Wenn dies alles abgeklopft ist, soll der Arbeitskreis drei Planer auswählen, die erste Entwürfe ausarbeiten. Davor wird sich aber der Gemeinderat noch einmal mit dem Vorhaben auseinandersetzen. Entscheidender Punkt ist neben der Gebäudezahl auch der Zuschnitt der Wohnungen.

Bürgermeister Martin Vaas (PFW) sagte, er würde die drei Gebäude gleich "auf einmal anpacken, das macht Sinn", vor allem wegen der Tiefgarage. Im Zuge der Diskussion räumte er aber ein, dass auch er wegen des Riesenprojekts "zwiegespalten" sei. Auch Zweiter Bürgermeister Manuel Mück (CSU) sagte, er könne sich mit dem Gedanken, einen "großen Wurf" zu machen, gut anfreunden.

Christian Bail (CSU) dagegen zweifelte, ob ein Bedarf in dieser Größenordnung in Allershausen wirklich gegeben sei. Die Wohnungen sollen in erster Linie an einkommensschwache Haushalte aus der Gemeinde vergeben werden. Auch Marcus Klose (CSU) meinte: "Das ist schon ein Haufen Holz." Er schlug vor, eventuell ein Grundstück aufzubewahren. Max Raith (PFW) und Josef Lerchl (SPD) waren sich dagegen sicher, dass es kein Problem sein dürfte, die Wohnungen zu belegen.

Das Ziel müsse in jedem Fall sein, langlebig und qualitativ hochwertig zu bauen, sagte Held, denn in 20 Jahren entfalle die Bindungsfrist und die Gemeinde könne frei über die Gebäude verfügen. Er wünscht sich eine "hohe Aufenthaltsqualität", zum Beispiel mit grünen Innenhöfen und Platz für die Kinder zum Spielen. Anna Gründel (PFW) favorisiert Gebäude in Holzbauweise, auch sie sprach sich zunächst für nur zwei Blöcke aus, "um Erfahrungen zu sammeln". Josef Kortus (CSU) pflichtete ihr bei und sagte, dass die Gemeinde da "reinwachsen" müsse. Bürgermeister Vaas erwiderte, dass eine "Stücklerei" gerade bei der Tiefgarage Schwierigkeiten mit sich bringen könnte. Wenn diese gleich größer für einen Endausbau ausgelegt werde, stelle sich die Frage, ob es dafür eine Förderung gebe. Und Friedrich Mooser (PFW) warf die Frage auf, ob es für den kommunalen Wohnungsbau später überhaupt noch eine so hohe Förderung geben werde, wie dies derzeit der Fall sei. Eine Abstimmung über die Größe des Projekts verschob der Gemeinderat vorerst. Die Ausschussmitglieder sollen sich auch vergleichbare Anlagen in anderen Kommunen in der Region anschauen.

© SZ vom 22.10.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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