Theater in Freising:Erinnerungslücken und Extrawurst

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Kulturamtsleiter Markus Bader hat für alle Anlässe Veranstaltungen gebucht. (Foto: Johannes Simon)

Kulturamtsleiter Markus Bader kündigt für den Spielplan 2021/22 ein "vielschichtiges und spannendes Programm" an. Neben ernsteren Themen umfasst es auch einige Komödien

Von Peter Becker, Freising

Kulturamtsleiter Markus Bader hat während einer Pressekonferenz im Rathaus eine "vielschichtiges und spannendes Programm" für den Theaterspielplan 2021/22 angekündigt. Den Auftakt hat Anfang Oktober bereits die Gesellschaftskomödie "Die Kehrseite der Medaille" gemacht. An diesem Wochenende folgt in der Mehrzweckhalle die Komödie "Das liebe Geld". Allerdings nicht, wie Bader bedauerte, mit Muriel Baumeister.

Besonders stolz ist der Kulturamtsleiter darauf, die Landesbühne Rheinland-Pfalz auf die Freisinger Theaterbretter zu holen. Das Ensemble gibt am Sonntag, 31. Oktober, das Stück "Schindlers Liste". Es handelt vom Industriellen Oskar Schindler, der mehr als 1000 Juden vor dem Tod in den NS-Vernichtungslagern bewahrte, in dem er sie als Arbeitskräfte kaufte. Bader sieht die Geschichte, die von Zivilcourage und Mut handelt, als Beitrag zur 1700-jährigen jüdischen Geschichte in Deutschland.

Das gesamte Programm spiegelt nach Worten des Kulturamtsleiters die verschlungenen Pfade des Lebens wieder. "Das geht Wege, da kommt die Absicht nicht." Letztes Stück vor Weihnachten ist die Komödie "Der Sittich" mit der in Freising sehr beliebten Michaela May. Dabei geht es um Situationskomik in Paarbeziehungen. Ein Paar ergeht sich in Spekulationen, was wohl der wahre Grund ist, warum Freunde ein gemeinsames Abendessen abgesagt haben.

Ob und wie es nach dem Jahreswechsel weitergeht, erfahren Abonnenten rechtzeitig. Als Erstes steht am Freitag, 21. Januar, das Stück "Dinge, die ich sicher weiß" mit dem Ernst-Deutsch-Theater aus Hamburg auf dem Programm. Die Zuseherinnen und Zuseher begleiten eine Familie über vier Jahreszeiten hinweg. Dabei gehe es um die Familie als solche und welche Rollen dabei jeder Einzelne einnehme, sagte Bader.

Wie jeder mit der Wahrheit umgeht, davon handelt nach Worten des Kulturamtsleiters das Stück "4000 Tage". Dabei geht es um einen Mann, der aus dem Koma erwacht. Er stellt fest, dass ihm elf Jahre seiner Erinnerung fehlen, die er mit seinem Lebenspartner Paul verbracht hat. Die Mutter des unter Amnesie Leidenden und dessen Lebensgefährte sind sich spinnefeind. Sie ist der Auffassung, dass Paul ihr ihren Sohn entfremdet habe und hofft, dass er sich nicht an ihn erinnert. Der Lebenspartner indes setzt alles daran, dass sich der aus dem Koma Erwachte die gemeinsame verbrachte Zeit der vergangenen elf Jahr ins Gedächtnis zurückruft. Das Stück wird am Freitag, 4. Februar, aufgeführt.

Die Komödie im Bayerischen Hof gewährt am Freitag, 12. Februar, einen Einblick in das Seelenleben eines alten Hollywoodpaares. Beide fiebern der Oscar-Verleihung entgegen und hoffen, dass ihr Lebenswerk damit gekrönt wird. Während sie in ihren Erinnerungen schwelgen, taucht Jeff, angeblich vom "mobilen Lunchservice" auf. Der junge Mann entpuppt sich als ihr Enkel.

Um Nähe und Distanz geht es in dem Stück "Die Tanzschule" der Komödie am Kurfürstendamm Berlin. Aufführung ist am Samstag, 26. März. Ein Professor für Geowissenschaften, der unter dem Asperger-Syndrom leidet, muss wegen einer Preisverleihung tanzen lernen. Die nötigen Schritte soll ihm eine Tänzerin beibringen. Diese hat sich eine Beinverletzung zugezogen, die es fraglich macht, ob sie ihren Beruf wieder ausüben kann.

Als eine "Boulevardkomödie vom Feinsten" wird das Stück "Und wer nimmt den Hund" mit Marion Kracht und Michael Roll angekündigt. Aufführung ist am Sonntag, 3. April. Dabei geht es um ein Ehepaar, das auf eine Trennung zuzusteuern scheint. Schon um 18 Uhr beginnt am Sonntag, 1. Mai, das letzte Stück der Theatersaison. In "Extrawurst" geht es um einen Tennisverein, der über den Kauf eines Vereinsgrills abstimmen soll. Für Probleme sorgt der Vorschlag, für das einzige muslimische Mitglied einen Grill anzuschaffen, damit sein Grillgut nicht mit Schweinefleisch in Berührung kommt. Bader sagte, nach der Vorführung gebe es für die Abonnenten eine Überraschung, die mit dem Titel des Stücks in Verbindung stehe.

Das Kinderprogramm startet am Mittwoch, 17. November, um 15 Uhr mit "Aladdin und die Wunderlampe". Am Montag, 6. Dezember, wird um 15 Uhr "Das Dschungelbuch" gezeigt. Bader hat das Stück extra nach Freising geholt, weil dort das Mentoringprogramm "Balu und Du" läuft. Dabei unterstützen junge Erwachsene als "Balu" Kinder oder Jugendliche, die "Moglis". Sowohl Balus als auch Moglis haben freien Eintritt. Für beide Vorstellungen läuft der Vorverkauf. Eine moderne Version des Märchens "Rotkäppchen" steht am Mittwoch, 30. März, auf dem Programm. Letzte Kindervorstellung sind "Till Eulenspiegels lustige Streiche" am Donnerstag, 7. April. Der Vorverkauf für beide Veranstaltungen beginnt am Montag, 28. Februar

© SZ vom 22.10.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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