Fifa:WM-Entscheidung nicht vor 2022

In der Kontroverse über Fußball-Weltmeisterschaften im Zwei-Jahres-Rhythmus muss sich Fifa-Präsident Gianni Infantino auf ein langwieriges Ringen um Zustimmung einstellen. Nach dem energischen Veto aus Europa gegen das aktuelle Lieblingsprojekt des Weltverband-Chefs verzichtet das Fifa-Council auf eine Entscheidung noch in diesem Jahr. Die Idee einer Abstimmung kurz vor Weihnachten wurde vom höchsten Fifa-Gremium verworfen. Infantino hofft weiter auf eine Lösung - und deutete ein mögliches Einlenken an: "Wir wollen einen Konsens erreichen. Wie der aussieht, das werden wir sehen", sagte Infantino in Zürich: "Für mich ist alles offen. Vielleicht machen wir einen Schritt vorwärts und einen zurück. Es gibt Konföderationen, die eine WM alle zwei Jahre möchten. Wir haben heftige Reaktionen ausgelöst, viele negative, aber auch positive und enthusiastische."

Der Deutsche Fußball-Bund zeigte sich "zufrieden" mit dem Verzicht auf eine WM-Abstimmung noch 2021, auf die Infantino gehofft hatte. Abgestimmt werden könnte nun stattdessen am 31. März beim Fifa-Kongress in Katar. Am 20. Dezember soll erst mal ein Gipfeltreffen zur Reform des internationalen Spiele-Kalenders stattfinden. "Die Entscheidung fiel auf Vorschlag des Präsidenten einstimmig aus, damit ist eine Abstimmung im Dezember hinfällig.", teilte der DFB der dpa mit.

Die Gegner einer Verkürzung des WM-Rhythmus dürfen sich zunächst als Sieger fühlen, die Positionen bleiben jedoch verhärtet. Bei Gesprächen mit Verbandsvertretern aus Europa hatte Infantino deutlichen Widerstand für seine Pläne erhalten. Mehr als ein Dutzend europäischer Verbände erwägen sogar, notfalls aus der Fifa auszutreten. Auch Bayern Münchens Präsident Herbert Hainer bekräftigte seine Ablehnung: Fußballfans auf der ganzen Welt seien mit dem Vier-Jahres-WM-Rhythmus zufrieden, er habe sich "über viele Jahrzehnte bewährt", sagte Hainer dem Kicker.

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