Das ist schön:Gesellschaftskritik im Kinderkanal

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Die überraschende Münchner TV-Produktion "Mysterium"?

Von Gabriel Berg

Vier Kinder, die in einer Parallelwelt verschwinden, eine geheimnisvolle ältere Dame, ihr autistischer Großneffe und eine alte, mysteriöse Villa - so ähnlich lässt sich die neue Fantasy-Serie "Mysterium" beschreiben, die diesen Samstag, 23. Oktober, erstmals im Kinderkanal KiKA ausgestrahlt wird. Die Jugendserie ist eine Produktion der Münchner Firma TV60Film, dessen Geschäftsführer Sven Burgemeister erst kürzlich von Bürgermeisterin Katrin Habenschaden mit der Medaille "München leuchtet" für seine Verdienste um die Filmstadt München ausgezeichnet wurde. Die düstere Jugendserie zeigt mal wieder, dass München seinen festen Platz als deutsche Film- und Medienstadt hat. "Mysterium" erinnert ein wenig an "Stranger Things", nur ohne Blut und Brutalität. Für Kinder eben. Oder für Erwachsene, denen manche Fantasy-Streifen zu brutal sind. So etwas soll es ja geben. Die Mini-Serie ist die zweite Zusammenarbeit des Münchner Autors Marcus Roth mit dem Regisseur Niklas Weise, die für ihr erstes gemeinsames Projekt "5 vor 12" mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet wurden.

Doch worum geht es in "Mysterium"? Vier Jugendliche gelangen durch einen Spiegel in eine Parallelwelt, aus der sie nicht mehr herauskommen. Der elfjährige Luca (Timon Joris Holzmann), der zu Besuch bei seiner Großtante Charlotte (Charlotte Schwab) ist, spürt, dass irgendetwas nicht stimmt und findet immer mehr über die "Anderwelt" heraus, in der Leonie (Lea Drinda), Elif (Safinaz Sattar), Yussuf (Shadi Eck) und David (Johan Korte) gefangen sind. Die Münchner Produktion ist vor allem eines: überraschend spannend. Folge für Folge werden immer mehr Geheimnisse rund um die Parallelwelt gelüftet, was zum Weiterschauen anregt. Gesellschaftskritik bleibt bei der achtteiligen Serie nicht aus: Die digitale Welt, die das Leben vieler Jugendlicher dominiert, wird thematisiert. "Mysterium" ist eine gelungene Münchner Produktion, die nicht nur für Kinder und Jugendliche interessant ist. Das ist schön. Vielleicht lohnt es sich ja öfters mal als Erwachsener den Kinderkanal einzuschalten.

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