Sturmtief "Ignatz":Lokführer von herabstürzendem Ast erschlagen

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"Unwetter naht" steht auf der Anzeige eines S-Bahnhofs. Sturmtief "Ignatz" hatte am Donnerstag Teile des Schienenverkehrs lahmgelegt. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa)

Der erste Herbststurm des Jahres ist noch nicht vorüber. Er hat Bäume umstürzen lassen, den Schienenverkehr lahmgelegt, die Stromversorgung gestört - und ein Todesopfer gefordert.

Der erste Herbststurm des Jahres hat ein Menschenleben gefordert. Bei Templin in der Uckermark wurde der Lokführer einer Regionalbahn von einem herabstürzenden Ast erschlagen, wie die Polizei in Frankfurt an der Oder mitteilte. Der 50-Jährige erlag am Freitagmorgen im Krankenhaus seinen Verletzungen. Er wollte während des Sturmes am Donnerstag herabgefallene Äste von den Gleisen räumen und wurde selbst getroffen.

Der Sturm ließ im ganzen Land Bäume umstürzen und brachte den Schienenverkehr durcheinander. Die Feuerwehr in Berlin wurde nach eigenen Angaben am Donnerstag von acht bis 19 Uhr zu insgesamt 372 wetterbedingten Einsätzen gerufen. Die Nacht zum Freitag verlief dann nach Angaben von Polizei und Feuerwehr ruhig.

Etwa 1000 Haushalte in Brandenburg ohne Strom

Die Bahn ist "stabil" in den Freitag gestartet, wie ein Sprecher sagte. "Die Züge fahren." Er könne jedoch vereinzelte Zugausfälle oder Verspätungen nicht ausschließen. Reisende sollten sich deshalb vor Fahrtantritt im Internet informieren, ob ihre Verbindung planmäßig verkehre.

Etwa 1000 Stromkunden in den Landkreisen Spree-Neiße und Oberspreewald-Lausitz haben weiter keine Elektroenergie. Die Beseitigung der Störung werde vermutlich noch den ganzen Tag dauern, sagte ein Sprecher des Energieversorgers Envia Mitteldeutsche Energie AG in Chemnitz. "Wir sind da noch nicht über den Berg." Durch den Sturm hätten herabfallende Äste Stromleitungen zerstört, Strommasten seien beschädigt worden. Im Bereich des Energieversorgers in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen sind den Angaben zufolge insgesamt 3000 Kunden ohne Strom.

In Berlin und Brandenburg sollte der Wind am Freitag noch einmal auffrischen. Dabei können Böen nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes Windgeschwindigkeiten bis etwa 70 Kilometer pro Stunde, in freien Lagen auch 85 Kilometer pro Stunde erreichen. Das entspricht den Windstärken acht und neun. Gegen Abend flaut der Wind wieder ab.

Laut Wetterdienst soll sich das Wetter am Wochenende beruhigen. Dabei strömt kühle Luft nach Berlin und Brandenburg. Für den Samstag wird nur noch mäßiger, im Osten Brandenburgs auch frischer Wind vorhergesagt. Die Wolken lockern auf und es gibt längere sonnige Abschnitte. Es wird zwischen zehn bis 13 Grad warm. Der Sonntag wird bei unveränderten Temperaturen heiter, trocken und schwachwindig.

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