In Kirchseeon:Kostenloser Lesestoff

In Kirchseeon: Die Bücherei im Kirchseeoner Rathaus soll künftig für Jedermann kostenfrei nutzbar sein.

Die Bücherei im Kirchseeoner Rathaus soll künftig für Jedermann kostenfrei nutzbar sein.

(Foto: Christian Endt)

Gemeinde schafft Gebühren für örtliche Bücherei ab

Von Andreas Junkmann, Kirchseeon

Als Jan Paeplow auf die örtliche Bücherei zu sprechen kommt, gerät der Kirchseeoner CSU-Bürgermeister geradezu ins Schwärmen. "Wunderbar" sei diese, "mit allem was dazugehört", sagte Paeplow in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates am Montagabend. Dennoch wird das Angebot der Lesestube bisher nicht so angenommen, wie sich das der ein oder andere im Rathaus wünschen würde. Als möglichen Grund dafür haben die Verantwortlichen zusammen mit Büchereichefin Manuela Reinhardt die jährliche Nutzungsgebühr von 15 Euro identifiziert, die der Markt seit dem Jahr 2010 erhebt. Diese wird nun wieder abgeschafft, um allen Bürgern Zugang zu den zahlreichen Büchern zu ermöglichen.

"Da die Mindereinnahmen einen relativ geringen Betrag ausmachen und die Abschaffung der Jahresgebühr neben dem sozialen Aspekt auch noch eine Verringerung des Verwaltungsaufwandes in der Bücherei bedeuten würde, befürwortet die Verwaltung die Abschaffung der Jahresgebühr", heißt es dazu aus dem Rathaus. Tatsächlich waren es wohl jene 15 Euro, die manchen Kirchseeoner davon abgehalten haben, die örtliche Lesestube zu besuchen. Zumindest berichtete das Manuela Reinhardt in der Sitzung. In der Nachbargemeinde Zorneding gebe es keine Büchereigebühren, viele würden deshalb ihren Lesestoff lieber dort holen. "Das macht uns zu schaffen", so Reinhardt. Die kostenlose Ausleihe von Büchern auch in Kirchseeon würde dagegen "Chancengleichheit und Gerechtigkeit für alle Bürger" bedeuten.

Im Gremium stieß der Vorschlag auf viel Wohlwollen. Das sei ein guter Schritt, sagte etwa Bürgermeister Paeplow. Thomas Kroll (SPD) erinnerte daran, dass Bildung für Jedermann zugänglich sein sollte. Und auch aus Sicht der Kämmerei kam ob der zu erwartenden Mindereinnahmen kein Veto. "Frau Prosser hat keine Schnappatmung bekommen", scherzte Paeplow mit Blick auf die Kirchseeoner Finanzchefin Christiane Prosser. Und tatsächlich halten sich Einnahmeausfälle im Rahmen, die Verwaltung rechnet mit etwa 6000 Euro im Jahr.

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