München heute:So feierte München Halloween / Deutlicher Rückgang bei den Ausbildungszahlen

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Luca, der "teuflische Hofnarr", liebt Halloween. Wenn die Plastikmaske am Auge drückt, empfiehlt er, sie kurz mit dem Föhn anzuwärmen. (Foto: Stephan Rumpf)

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Julia Schriever

Das erste Halloween, bei dem ich unterwegs war, lief nicht so gut. Ich muss ungefähr zehn gewesen sein, als mein kleiner Bruder und ich mit ein paar Nachbarskindern loszogen. Ich ging als Hexe, mein Bruder als Vampir. Also klingelten wir bei den Nachbarn in unserer Straße in München, schrien: "Süßes, sonst gibt's Saures!" Die Stimmung war super, die Beute war super, eine Nachbarin schenkte uns eine ganze Packung Schogetten. Wir warfen alles in eine Tasche. Die Stimmung kippte, als wir die Beute aufteilen wollten.

Mein Bruder, acht Jahre, hatte es auf die Schokolade abgesehen. Ein Nachbarsmädchen, fünf Jahre älter und drei Köpfe größer, auch. Irgendwie beschlossen die beiden, den Streit auf die alte Art auszutragen. Sie schlugen sich auf dem Gehweg um die Schogetten. Da schaute meine Mutter zur Haustür raus. Der Streit endete ungünstig für uns: Das Nachbarsmädchen bekam die Schogetten. Und es war das letzte Halloween, bei dem mein Bruder und ich durch unsere Straße zogen. Man kann also sagen, meine Liebe zu Halloween hat sich nie richtig entfaltet.

Am Sonntagabend habe ich viele junge Münchnerinnen und Münchner gesehen, bei denen das anders ist. Da liefen kleine Vampire und Gespenster durch die Straße - schlauerweise alle mit eigenem Beutel. Da fuhren betrunkene Teufelinnen zu Shakira-Musik in der S-Bahn. Da tanzten und feierten Zombies, Mumien und Hexen in den Nachtclubs der Stadt. Über allem lag eine der gruseligsten Nachrichten überhaupt: Die Inzidenz ist in Bayern höher denn je.

Ein junger Mann sagte, Halloween sei dazu da, die bösen Geister zu vertreiben. Nur deshalb verkleiden sich ja alle. Ob die Taktik wohl aufgeht und sich Viren von Halloween-Partys ebenso verscheuchen lassen wie Gespenster? Der Mann war übrigens als hellblaues Einhorn verkleidet.

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Halloween-Scherz führt zu Gleissperrungen Zwei junge Männer warfen mit Eiern auf einen S-Bahn-Zug. Fast eine Stunde lang waren die Gleise an der Haltestelle Riem daraufhin gesperrt. Nun ermittelt die Bundespolizei.

Deutlicher Rückgang bei den Ausbildungszahlen Die Corona-Pandemie hat nach Einschätzung der Agentur für Arbeit dem Stellenangebot lediglich eine "Delle" verpasst. Gleichwohl entscheiden sich immer weniger junge Menschen für eine Lehre.

Wie bekommt man CO₂ wieder aus der Luft? Die Klimaforscherin Julia Pongratz von der Ludwig-Maximilians-Universität koordiniert das bislang größte deutsche Projekt zur Erforschung von Ökosystemen, die CO₂ dauerhaft speichern können.

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