USA:Musk fragt auf Twitter: Soll ich Tesla-Aktien verkaufen?

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Tesla-Chef Elon Musk (Foto: Mike Blake/REUTERS)

Ein Aktienverkauf sei die einzige Möglichkeit für ihn, steuerpflichtig zu werden, sagt der Gründer der E-Auto-Firma. Er will sich an das Ergebnis der Umfrage halten.

Tesla-Chef Elon Musk hat auf Twitter seine Anhänger befragt, ob er zehn Prozent seiner Aktien an dem Hersteller von E-Autos verkaufen soll. "In letzter Zeit wird viel über nicht realisierte Gewinne als Mittel zur Steuervermeidung gesprochen", schrieb Musk am Samstagabend. "Daher schlage ich vor, zehn Prozent meiner Tesla-Aktien zu verkaufen." Der Tweet enthielt eine Umfrage, die "Ja" und "Nein" als Antworten vorgab und auf 24 Stunden angesetzt war. "Ich werde mich an die Ergebnisse dieser Umfrage halten, egal wie sie ausgeht", schrieb Musk. Da er weder Bargehalt noch Boni erhalte, sei der Verkauf von Aktien der einzige Weg für ihn, steuerpflichtig zu werden.

Bis zum Sonntagmorgen gingen bei der Umfrage mehr als 2,5 Millionen Stimmen ein. Dabei sprachen sich 56 Prozent der Teilnehmer für einen Verkauf aus. Musk hat 62,5 Millionen Twitter-Follower. Der Eigner von Unternehmen wie SpaceX und Neuralink hielt am 30. Juni etwa 170,5 Millionen Tesla-Aktien. Nach Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters würde er unter Berücksichtigung des Aktienkurses vom Freitag durch den Verkauf von etwa zehn Prozent davon fast 21 Milliarden Dollar einnehmen.

Analysten zufolge muss Musk möglicherweise ohnehin eine größere Zahl von Aktien verkaufen, um Steuern auf Optionen zu begleichen, die kommendes Jahr auslaufen. Kursgewinne von Aktien werden in den USA ihrerseits dann besteuert, wenn die Papiere verkauft werden und damit ein Gewinn realisiert wird. Dies gilt als ein Grund, warum US-Konzerne gerne ihre eigenen Aktien zurückkaufen - und damit den Kurs stützen -, statt das Geld als Dividenden auszuzahlen. Kritiker bemängeln, dass reiche Bürger damit ein Vermögen aufbauen können, ohne Steuern zahlen zu müssen.

Im Zuge von geplanten Steuerreformen von Präsident Joe Biden ist im Gespräch, dies zu ändern. Diskutiert wird konkret im Kongress eine sogenannte "Milliardärssteuer" von 23,8 Prozent auf Gewinne bei Wertpapieren, egal, ob diese durch einen Verkauf realisiert wurden oder nicht. Betroffen wären etwa 700 Steuerzahler in den USA, die ein Vermögen von mehr als eine Milliarde Dollar besitzen oder drei Jahre in Folge 100 Millionen Dollar als Jahreseinkommen aufweisen. Das so eingenommene Geld soll dabei helfen, Bidens geplanten Sozial- und Klimareformen zu finanzieren. Musk hat die Überlegungen kritisiert.

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