Münchens junge Kreative:Zurück zu Form, Farbe und Konzeption

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(Foto: Robert Haas)

Wo arbeiten Münchens junge kreative Köpfe? Wir haben sie an ihren Arbeitsplätzen besucht und ihnen über die Schulter geschaut. Heute: Helena Daudrich und Stephanie Adamitza

Von Sabrina Ahm, München

In weißen Overalls geht es auf die Suche - zu den Wurzeln des Designs. Helena Daudrich und Stephanie Adamitza sitzen in ihrem Atelier. Eigentlich sind sie Grafikdesignerinnen, doch "was man in Agenturen macht, widerspricht eigentlich dem, was ein Gestalter macht", sagt Stephanie. Durch die Arbeit mit Ton und Porzellan wollen sie zurück zu den Grundpunkten des Designs: Form, Farbe und Konzeption.

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(Foto: Robert Haas)

Noch bevor der Ton auf die Drehscheibe kommt, wird geknetet. Dieser Schritt sei wichtig, damit keine Luftblasen mehr vorhanden sind und sich das Wasser nicht absetzt, erklärt Stephanie. Langeweile tauche hier selten auf, denn jeder Schritt zum fertigen Objekt ist unterschiedlich.

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(Foto: Robert Haas)

Nachdem der Ton trocken genug ist, aber noch nicht im Ofen war, wird abgeschliffen. "Beim Abschleifen kann man die Form nochmal neu ausarbeiten", sagt Stephanie. Zwischen all den einzelnen Arbeitsschritten stecken meist lange Wartezeiten, das sehen die beiden jungen Frauen jedoch positiv. Sie wollen wieder zurück zum langsamen Arbeiten.

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(Foto: Robert Haas)

Wie ein kleines Korallenriff in vielen verschiedenen Farben stehen die kleinen Gefäße auf dem Holzregal. Glasurproben. Aber so ganz genau wie bei den Proben sind die Ergebnisse nie. "Man gibt das so aus der Hand, öffnet den Ofen und wird dann überrascht: Oh wow, das sieht jetzt ganz anders aus", sagt Stephanie.

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(Foto: Robert Haas)

An der Drehscheibe wird es meditativ. Die Hände ziehen am schlammigen Ton vorbei und formen. Zunächst wird ein Zylinder hochgezogen, dieser sei immer die Ausgangsform - für jedes Objekt. Gleiche Objekte zu produzieren sei besonders schwer. Aber es ist Handarbeit - und daher sei es auch schön, dass es nicht komplett gleich sei. "Diese Tasse gibt es eins zu eins nirgendwo mehr sonst", sagt Stephanie.

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(Foto: Robert Haas)

"Die Libelle hält sich viel am Wasser auf und wir arbeiten sehr viel mit Wasser und sie schillert in ganz bunten Farben, wie unsere Objekte", sagt Stephanie über ihr Logo. Der Bezug zur Natur ist den beiden Künstlerinnen sehr wichtig. Ihre Objekte sind nie ganz mit Glasur überzogen, sodass immer etwas vom Grundmaterial hervorschaut.

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