SZ-Kolumne "Bester Dinge":Rosenmontag am Sonntag

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(Foto: Federico Gambarini/Picture Alliance/dpa)

Karneval und Corona - na geht doch, zumindest in Düsseldorf. Man muss nur kreativ sein. Und die Kölner so?

Von Martin Zips

Wie schwer es dieser Tage mal wieder ist, "bester Dinge" zu sein, das zeigt sich gerade am Rhein. Dort haben die Düsseldorfer am Mittwoch einfach ihren Rosenmontagszug verschoben. Von Ende Februar auf 8. Mai, einen Sonntag übrigens. Ist schon klar, warum. Aber die Kölner hat das ziemlich aufgeregt.

Denn im Gegensatz zu der überraschend jungen Sumpfsiedlung Düsseldorf ist das 40 Kilometer rheinaufwärts liegende Köln eine bedeutende alte Römerstadt. Köln hat das bessere Bier, die besseren Musiker und ist auch deutlich katholischer. Für den rheinischen Karneval kann man quasi nichts entscheiden, ohne vorher mal in Köln angerufen zu haben. Vor allem nicht, wenn man am Fluss Düssel wohnt. Deshalb waren die Kölner echt sauer auf die Düsseldorfer. Die Kölner haben betont, dass man für den rheinischen Karneval eine gemeinsame Verantwortung habe. Weil der Karneval immaterielles Weltkulturerbe und christlicher Fastenbrauch sei und so. Aber da haben die Düsseldorfer gleich geantwortet, sie hätten das mit der Kirche besprochen, das gehe schon in Ordnung.

Gut, die Düsseldorfer kennt man ja. Die fahren ins Kölner Fußballstadion, stellen sich dort auf die Bühne und singen: "Ich bin froh, dass ich kein Kölner bin." So, wie die Toten Hosen das mal gemacht haben. Das geht doch nicht! Und jetzt mussten die Kölner überlegen, ob sie auch ihren Karneval verschieben möchten. Möchten sie aber nicht. Hoffentlich geben sie rechtzeitig auch den Mainzern Bescheid. Denn ohne Mainz, diese total verrückte Booster-Stadt gegenüber von Wiesbaden, geht wirklich nichts im Karneval. Obwohl das Bier dort noch schlechter ist als in Düsseldorf.

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