Tsitsi Dangarembga: "Überleben":Eine Antiheldin, zu allem bereit

Frankfurter Buchmesse 2021

Im Oktober 2021 nahm Tsitsi Dangarembga den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels in Frankfurt am Main entgegen.

(Foto: Sebastian Gollnow/picture alliance/dpa)

Die Friedenspreisträgerin Tsitsi Dangarembga erzählt in ihrer Romantriologie von einer postkolonialen Nation und ihren Involvierten, Mittätern und Schuldigen - mit Momenten von moralischer Offenheit und schmerzhaftem Sozialrealismus.

Von Miryam Schellbach

Als Tsitsi Dangarembga in der Frankfurter Paulskirche ans Podium trat, um den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels entgegenzunehmen, sagte sie, Simbabwe, der Staat, aus dem sie komme, habe niemals Frieden gekannt. Zu allen Zeiten wurden "schwarze Körper", fügte sie hinzu, "unterschiedlichen Formen der Gewalt unterzogen". Während der britischen Kolonisierung ab 1823, in der Phase ab 1965, als die von Allmachtsfantasien getriebenen Weißen ihre Unabhängigkeit von Großbritannien erklärten und den Siedlerstaat Rhodesien gründeten. Und auch seit der Unabhängigkeit Simbabwes 1980, eines Landes, das, in Dangarembgas Worten, entstanden war "durch einen brutalen Freiheitskampf, in dem von beiden Seiten Gräueltaten verübt wurden".

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