Erding:Mehr Impfungen, weniger Inzidenz

Sieben-Tage-Wert liegt bei 725,7, Impfquote beträgt 64,8 Prozent

Von Florian Tempel, Erding

101 neue Corona-Fälle hat das Landratsamt Erding am Freitag gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt leicht auf 725,7, am Vortag waren es 745,2. Es scheint derzeit nicht in Richtung 1000 zu gehen, der neuen Marke für einen harten Lockdown, wie er etwa im Nachbarlandkreis Mühldorf gilt.

Neben dem Inzidenzwert bleiben weiterhin zwei andere Aspekte im Mittelpunkt des Interesses. Die Situation in den Krankenhäusern und wie es mit dem Impfen läuft. Im Klinikum Erding ist die Lage stabil angespannt. Am Freitag waren 23 Covid-19-Patienten auf der Isolierstation und fünf auf der Intensivstation. Alle Intensivpatienten waren nach Angaben des Landratsamt nicht geimpft.

Die Impfungen gegen das Coronavirus sind deutlich mehr geworden. "In den letzten zehn Tagen wurden im Durchschnitt 800 Menschen pro Tag geimpft - vor drei Wochen waren es noch rund 250 Menschen pro Tag", wird Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) in einer Pressemitteilung vom Donnerstag zitiert. Wie viele Auffrischungsimpfungen darunter waren und wie viele Grundimmunisierungen, wird nicht genannt. Ins Detail gehen nur die wenigsten Kreisbehörden. Ein Differenzierung findet sich in einer Pressemitteilung des Landratsamt Landshut vom Mittwoch. Darin heißt es: "Der Andrang am Impfzentrum Kumhausen setzt sich fort: Am gestrigen Dienstag wurden 784 Impfungen durchgeführt - nach wie vor sind es vor allem Auffrischungsimpfungen. 72 Personen haben sich erstmals gegen das Corona-Virus impfen lassen." Der Anteil an Erstimpfungen lag dort also bei neun Prozent.

Das Landratsamt Erding teilt dafür mit, dass der Landkreis Erding bei der Impfquote der vollständig Geimpften mit ausgesuchten Nachbarlandkreisen "gleichauf liegt oder sogar besser abschneidet". Die Erdinger Impfquote beträgt nach Angaben des Landratsamts aktuell 64,8 Prozent. In Ebersberg liegt sie laut Angaben der dortigen Behörden bei 63,7 Prozent, in Mühldorf bei 65,0 Prozent. In Freising heißt es "die Berechnung einer Impfquote für den Landkreis Freising ist nicht sinnvoll". Aus den in Freising vorliegenden Zahlen der Impfungen lässt sich eine extrem unterdurchschnittliche Impfquote von lediglich 52,8 Prozent errechnen. Das Landratsamt Freising schreibt als vermeintliche Erklärung: "Diese Zahlen zeigen zwar an, wie viele Menschen im Impfzentrum, von mobilen Impfteams oder in den im Landkreis ansässigen Arztpraxen geimpft werden, nicht aber, wo sie wohnhaft sind." Die bayerische Durchschnittsquote lag am Freitag bei 66,5 Prozent.

Wie, wann und wo man sich impfen lassen kann, ist in den Landkreisen ähnlich und unterschiedlich. Das Landratsamt Erding listet auf seine Homepage niedergelassene Ärzte auf, die jeden impfen, und solche, die das nur für eigene Patienten tun. Im BRK-Impfzentrum in Erding kann man sich weiterhin nur mit Termin impfen lassen und nicht am Wochenende. Am Freitagnachmittag war bei einer Probebuchung der "nächstmögliche Termin" am 8. Februar. Für die Impfungen des mobilen BRK-Impfteams braucht man keinen Termin. In der kommenden Woche wird am Mittwoch in der Turnhalle in Pastetten, am Donnerstag im katholischen Pfarrheim in Dorfen und am Freitag in der Turnhalle in Hohenpolding geimpft, jeweils von 9 bis 12 und 13 bis 16 Uhr. In Landshut sind im Impfzentrum im Messegelände Impfungen ohne Terminvereinbarung jeden Tag von 9 bis 22 Uhr, möglich. Das Impfzentrum Mühldorf ist täglich von 9 bis 18 Uhr mit und ohne Terminvereinbarung geöffnet. Für die Impfzentren in Ebersberg und Poing braucht man einen Termin, ebenso in Freising.

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