Hängende Spitze:Bildungsreise ins Machtvakuum

Ein Plakat der FC-Bayern-Ultras gegen die Partnerschaft des FC Bayern mit Qatar Airways, gesehen im Fanblock Anfang November. (Foto: Markus Ulmer/Imago)

"Luft-han-sa, Luft-han-sa" rufen die Fans des FC Bayern im Stadion. Das geht natürlich schon wieder gegen Katar. Hält Uli Hoeneß das noch lange aus?

Von Philipp Schneider

Achtung, Achtung, liebe tatenlose, abgewählte Bundesregierung, Obacht, liebe phlegmatische Ampel, aufgepasst liebe unsichtbaren Corona-Krisenstäbe und sprachlose Chefs des FC Bayern: Angesichts der großen Tatenlosigkeit erheben sich deutschlandweit die Fankurven und füllen das Machtvakuum! Diese Regel gilt unverzüglich und so lange, bis abgewählte Bunderegierung, phlegmatische Ampel oder unsichtbare Krisenstäbe Fans in Stadien wieder verbieten. Also bis zum Sankt-Nimmerleinstag. Bis dahin kommen die sinnvollsten Vorschläge zur Verbesserung der Lage von Nation und Welt: aus den Stadien! "Sachsen, lasst euch impfen!" skandierten neulich die Anhänger von Fortuna Düsseldorf auf ihrer Bildungsreise ins Hochinzidenzgebiet Rudolf-Harbig-Stadion im schönen Dresden. "Luft-han-sa, Luft-han-sa!" riefen nun die Bayern beim Heimspiel gegen Bielefeld ihrer Klubführung zu. Das ging zwar leichter über die Zunge als "Qa-tar-Air-ways, Qa-tar-Air-ways!" Aber Uli Hoeneß ließ ausrichten, es handle sich um "einen der schlimmsten Gesänge, die ich jemals beim FC Bayern miterlebt habe".

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