Olympische Winterspiele:China sieht durch Omikron keine Gefahr

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"Null-Covid-Strategie": Auch die neue Coronavirus-Variante soll die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele kommenden Februar in China nicht verhindern. (Foto: dpa)

Der Ausrichter der Winterspiele spricht von Herausforderungen. Squash-WM in Malaysia nach Visa-Problemen für israelisches Team abgesagt. Basketballer Franz Wagner erzielt 27 Punkte.

Meldungen im Überblick

Winterspiele, Corona: China sieht durch die neue Coronavirus-Variante Omikron keine Gefahr für die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele im Februar. Es möge zwar "einige Herausforderungen" geben, man gehe aber davon aus, dass die Winterspiele "reibungslos und erfolgreich durchgeführt werden können", sagte ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums am Dienstag.

China hat für die Winterspiele, die vom 4. bis zum 20. Februar in Peking stattfinden, ein strenges Schutzkonzept angekündigt. So sollen sich Athleten nur in einer abgeschlossenen Blase aufhalten dürfen. Fans aus dem Ausland dürfen nicht anreisen. Mit strengen Maßnahmen wie Quarantäne, Massentests, Ausgangssperren und strikten Einreisebeschränkungen verfolgt das bevölkerungsreichste Land der Welt bereits seit dem vergangenen Jahr eine "Null-Covid-Strategie". Kleinere Ausbrüche wurden meist schnell wieder unter Kontrolle gebracht. Am Dienstag meldeten die Behörden landesweit 21 lokale Infektionen.

Fußball und Corona
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Sollten sich Bund und Länder nicht einigen, will der Ministerpräsident zumindest für den Freistaat Bayern handeln. Damit wird unter anderem in München, Augsburg und Nürnberg vor leeren Rängen gespielt.

Squash: Die Squash-Weltmeisterschaft der Männer in Malaysia ist wegen nicht erteilter Visa für das Team aus Israel abgesagt worden. In einer Erklärung teilte der Squash-Weltverband World Squash Federation (WSF) mit, dass "die Möglichkeit, dass einige Nationen nicht antreten können, weil die Ausstellung von Visa und Reisegenehmigungen nicht bestätigt wurde", zur Absage der Titelkämpfe vom 7. bis 12. Dezember in Kuala Lumpur geführt habe. Zudem begründete der Verband die Absage mit der neuen Omikron-Variante des Coronavirus, die "einen großen Einfluss auf die Fähigkeit bestimmter Teams haben könnte, zu dem Turnier nach Malaysia zu reisen."

Das Turnier war zuvor von Neuseeland nach Malaysia verlegt worden, obwohl beide Länder seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie ähnlich strenge Grenzbestimmungen beibehalten haben. Malaysias Sportminister Ahmad Faizal Azumu sagte am Dienstag lokalen Medien zufolge, die Visa seien nicht ausgestellt worden, da das vorwiegend muslimische Land keine diplomatischen Beziehungen zu Israel unterhalte. WSF-Präsidentin Zena Wooldridge sagte, "für das WSF ist es wichtig, dass keine Nation, die teilnehmen möchte, die Veranstaltung verpasst." Israelische Sportler haben bei internationalen sportlichen Wettbewerben immer wieder mit Diskriminierung zu kämpfen. Arabische und iranische Sportler verweigern oft aus politischen Gründen Zweikämpfe mit Israelis.

Tischtennis: Der Weltranglistenerste Fan Zhendong hat zum ersten Mal in seiner Karriere Einzel-Gold bei der Tischtennis-WM gewonnen. Der 24 Jahre alte Chinese gewann das Endspiel gegen den Timo-Boll-Bezwinger Truls Möregardh am Montagabend in Houston klar 4:0 (11:6, 11:9, 11:7, 11:8). Der erst 19 Jahre alte Schwede Möregardh hatte den gesundheitlich angeschlagenen Rekord-Europameister Timo Boll tags zuvor im Halbfinale 4:3 bezwungen. Zhendong ist schon länger die Nummer eins der Weltrangliste, hatte in den wichtigsten Finals zuletzt aber das Nachsehen gegen Ausnahme-Athlet Ma Long. Sowohl das WM-Endspiel 2017 wie auch das Olympia-Finale im Sommer verlor er gegen seinen Landsmann, auf den China dieses Mal verzichtet hatte, um jüngere Spieler zu testen.

Basketball, NBA: Die zweitbeste Punkteausbeute in der noch jungen NBA-Karriere von Franz Wagner hat den Orlando Magic nicht zu einem Überraschungserfolg bei den Philadelphia 76ers gereicht. Trotz der 27 Zähler des Berliners unterlag die Mannschaft aus Florida am Montagabend 96:101 und kassierte die 18. Niederlage der Saison. "Ich bin sehr stolz auf die Art und Weise wie er da draußen gespielt hat heute Abend", sagte Trainer Jamahl Mosley über Franz Wagner, dessen Bruder Moritz Wagner aus taktischen Gründen nicht zum Einsatz kam.

"Es ist erst mal eine Umstellung. Bei Alba haben wir viel mehr gewonnen als verloren und auch bei Michigan", sagte Wagner, der bei Alba Berlin in der Bundesliga und am College in Michigan jeweils in erfolgreichen Mannschaften spielte. "Aber ich glaube, das gehört dazu. Wenn man sich die guten Teams heute anguckt: Viele von denen sind durch genau solche Phasen durchgegangen. Ich glaube, wir müssen den Prozess einfach mitnehmen und aus Fehlern lernen. Das ist das einzige, was wir machen können."

Erst einmal hatte Wagner mit 28 Zählern eine bessere Ausbeute in der NBA. Am Montag war er der beste Werfer der Partie und legte zudem fünf Körbe für Mitspieler auf. Auch Maxi Kleber kassierte mit den Dallas Mavericks eine Niederlage. Beim 96:114 zu Hause gegen die Cleveland Cavaliers verbuchte Kleber 13 Punkte. Ohne den erneut nicht eingesetzten Nationalspieler Daniel Theis kommen die Houston Rockets immer besser in Schwung und holten den bereits dritten Sieg in Serie. Die Texaner bezwangen die Oklahoma City Thunder 102:89.

Biathlon: Johannes Kühn rückt beim zweiten Teil des Biathlon-Weltcups im schwedischen Östersund ins deutsche Männerteam. Für den 30-Jährigen muss Justus Strelow Platz machen, der am Samstag im Einzel als 13. bester Deutscher wurde und die halbe Olympia-Norm schaffte. Ansonsten bleibt das Team mit Benedikt Doll, Philipp Horn, Erik Lesser, Philipp Nawrath und Roman Rees unverändert.

Bei den Frauen ist Juliane Frühwirt nicht mehr mit dabei, sie startet wieder im zweitklassigen IBU-Cup. Bei den ersten Saisonrennen hatten die deutschen Damen noch sieben Startplätze gehabt durch das persönliche Startrecht von IBU-Cup-Gesamtsiegerin Vanessa Voigt. Neben ihr gehen wieder die Einzel-Dritte Denise Herrmann, Janina Hettich, Vanessa Hinz, Franziska Preuß und Anna Weidel an den Start. Am Donnerstag stehen die zweiten Sprintrennen der neuen Saison an, am Wochenende folgen die Verfolgungs- und Staffelrennen.

Eklat in Portugal bei Belenenses
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Weil 29 Ausfälle nicht kompensiert werden konnten, muss Os Belenenses gegen Benfica mit neun Profis antreten. Als sich drei weitere Spieler mit Wehwehchen abmelden, verkommt das Spiel mit deutscher Beteiligung zur Farce.

Von Javier Cáceres

Fußball, Corona: Auch in Portugal ist erstmals die neue Corona-Variante Omikron festgestellt worden. Das Virus sei bei 13 Spielern und anderen Mitgliedern des Erstliga-Fußballklubs Belenenses SAD festgestellt worden, teilte die Generalsekretärin der Gesundheitsbehörde, Graça Freitas, am Montag mit, wie die Zeitung Público berichtete. Die Betroffenen seien isoliert worden und nicht schwer erkrankt, habe Freitas betont. Um eine Ausbreitung der neuen Virusvariante zu stoppen, habe die Gesundheitsbehörde in diesen Fällen strengere Quarantäneauflagen und weitere Tests angeordnet.

Noch bevor bekannt wurde, dass es sich um Fälle von Omikron handelt, hatten besonders viele Corona-Fälle bei Belenenses am Samstag schon zu einem Eklat geführt. Weil das Schlusslicht der Liga gegen den Stadtrivalen Benfica Lissabon nur noch sechs Spieler aufbieten konnte, war die Partie in der 48. Minute beim Stand von 0:7 abgebrochen worden. Freitas wies eine Verantwortung der Gesundheitsbehörde bei der Genehmigung der Partie zurück. Sie sprach sich dafür aus, alle Teilnehmer des Spiels beider Mannschaften testen zu lassen. Die Portugiesen rief sie auf, Maßnahmen wie das Tragen einer Maske, das Lüften geschlossener Räume und die Reduzierung von Kontakten außerhalb der eigenen Familie ernst zu nehmen. Die Pandemie sei trotz der hohen Impfquote in Portugal nicht vorbei. Aus Spanien wurden zunächst keine Infektionen mit Omikron bekannt.

Fußball, Neymar: Paris St. Germain muss für sechs bis acht Wochen auf Neymar verzichten. Der Brasilianer hat sich beim 3:1 gegen die AS St. Etienne am Sonntag den linken Knöchel verstaucht und sich dabei auch an den Bändern verletzt. Das teilte der französische Hauptstadtklub am Montag mit. Neymar war in 87. Minute in St. Etienne gefoult worden und dabei unglücklich umgeknickt. Im Anschluss krümmte sich der Angreifer am Boden und schrie vor Schmerzen. Der 29-Jährige musste unter Tränen vom Platz getragen werden, das Stadion verließ er später auf Krücken. "Leider gehören diese Rückschläge zum Leben eines Sportlers", schrieb Neymar bei Instagram und versprach: "Ich werde besser und stärker zurückkommen." Brasiliens Fußballlegende Pele wünschte gute Genesung und schrieb: "Du wirst diese Herausforderung meistern."

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