Smart City, Corona-Maßnahmen und bairischer Dialekt:Leserbriefe

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Analog ist vieles im Argen

Zu "Digitaler Zwilling für Kirchheim" (16. November):

Bevor sich die Rathausbesatzung mit einer "Smart City" befasst, wären unsere Kirchheimer Strategen gut beraten, ihre Gemeinde analog erst einmal auf Vordermann zu bringen. Die Verwaltung muss dem modernen Standard endlich angepasst werden und darf nicht vor jeder Kleinigkeit kapitulieren. Nur ein Beispiel, das auch der breiten Öffentlichkeit auffällt: Der Wertstoffhof ist seit Monaten geschlossen und kann nur mit Hilfe einer Nachbargemeinde hin und wieder kurzfristig geöffnet werden. In einer gut eingerichteten Verwaltung darf so etwas nicht passieren.

Um den ÖPNV kümmert sich die Gemeinde so gut wie nicht. Die Buslinie 263 lässt ganze Ortsviertel in Heimstetten links liegen. Deshalb sind die Busse, die im Zehnminutentakt verkehren, fast ohne Fahrgäste unterwegs. Das hätte analog schon längst abgestellt werden müssen. Die Staatsstraße 2082 ist in den Verkehrsspitzen hoffnungslos überlastet. Um von Nebenstraßen in eine so von Autos vollgestopften Straße einbiegen zu können, ist eine Ampellösung immer besser als ein Verkehrskreisel. Das weiß man seit Jahren ohne digitale Datensammlung ganz analog.

Die A 99 wird, ob sechs- oder achtbahnig ausgebaut, immer voll ausgelastet sein, Staus sind fast täglich programmiert.

Auflösen kann man die Verkehrslawinen nur, wenn man den Autoverkehr einschränkt. Engagierte Politiker müssten das Problem analog längst gelöst haben, aber solche Strategen gibt es bei uns bisher leider nicht. Der dichte Verkehr auf der A 99 verursacht viel CO₂ und viel Feinstaub, was die Bürger der Gemeinde Kirchheim gesundheitlich schädigt. Das ist seit Jahren analog bekannt. Fachleute wissen, unter welchen Wetterbedingungen unsere Gemeinde in besonderem Maße CO₂ belastet ist und wann sich der Feinstaub in unseren Gärten breit macht. Sie wissen wie, wo und wann Lokalwinde entstehen. Allein das Erfassen solcher Daten auf digitalem Weg ist teuer, nur Experten können die vielen notwendigen Messgeräte an den richtigen Stellen und in den richtigen Höhen über dem Boden aufstellen. Und auch nur die Experten können die Daten auswerten, zuverlässige Software gibt es dafür nicht. Und Gärtner können analog viel besser erkennen, ob Pflanzen gesund oder krank sind. Das ist in unserer Gemeinde erheblich preiswerter, als das Wahrsagen aus digitalen Daten. Bezahlbarer Wohnraum ist Mangelware. Immobilien sind sündhaft teuer. Auch das muss analog geregelt werden.

Wenn die von mir angeführten Punkte von unseren Kirchheimer Strategen wenigstens im Ansatz gelöst wären, würde man plötzlich feststellen, dass der Digitale Zwilling völlig überflüssig ist. Das würde sehr viel Geld und Energie sparen. Letztlich müssen wir Steuerzahler diesen Unfug in erster Linie finanzieren.

Hans-Hermann Lüdorf, Kirchheim-Heimstetten

Aus der Erfahrung nichts gelernt

Zu "Falsche Zeit für Klimbim" (16. November):

Vielen Dank für Ihren ausgezeichneten Kommentar! Auch ich habe kein Verständnis dafür, dass Kommunen und Vereine angesichts der Corona-Notlage noch immer über Maßnahmen nachdenken, wie man Weihnachtsmärkte, Punschplauderstunden in Weihnachtshütten oder "besinnliche" Treffen bei stader Musik organisieren könnte, die den aktuellen Coronabestimmungen entsprechen.

Die von der Politik gemachten Vorgaben sind nicht nur widersprüchlich, hinken dem pandemischen Geschehen hinterher oder zeigen, dass man aus eineinhalb Jahren Pandemie wenig gelernt hat. Alle Einschränkungen sind zu begrüßen, die den Krankenhäusern helfen und den unbelehrbaren Ungeimpften zeigen, was sie mit ihrer Ignoranz oder falsch verstandenden Freiheitsrechten anrichten.

Peter Zimmermann, Unterföhring

Doppelt klingt besser

Zu "Alfons' Deutschwerdung" (16. November): Der Bayer verwendet normal beides, "wie" und "als", also "als wie" oder einheimisch "ois wia". "I hob de diggan Wadln ois wia da Onda!"

Johann Wendelin Heiß, Taufkirchen

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