Nahverkehr in München:S-Bahn bekommt 20-Minuten-Takt auf den Außenästen

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Münchner S-Bahn-Nutzern droht Unbill: Am Freitag soll es wohl zu einem weiteren Warnstreik kommen. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Von Dezember 2022 an verstärken gebrauchte Züge aus Hannover die Münchner Flotte - diese können allerdings nur auf wenigen Strecken fahren.

Gerade im Winter ist es als Bewohner der Region ärgerlich, abends die S-Bahn zu verpassen und dann 40 Minuten auf die nächste warten zu müssen. Das soll sich in einem Jahr ändern. Das bayerische Verkehrsministerium hat am Mittwoch angekündigt, dass von Dezember 2022 an montags bis freitags ein nahezu durchgängiger 20-Minuten-Takt auf den Außenästen umgesetzt wird. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern im Auftrag des Freistaats plant, bestellt zusätzlich rund 775 000 Zugkilometer pro Jahr. Laut Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) ist dies der größte Anstieg seit 2005, als auf einigen Abschnitten der Zehn-Minuten-Takt eingeführt wurde. Schreyer erhofft sich durch das zusätzliche Angebot auch eine bessere Betriebsstabilität.

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Von wenigen Ausnahmen abgesehen, gilt der durchgehende 20-Minuten-Takt auf allen Linien bis zu den jeweiligen Endstationen, auch abseits der Hauptverkehrszeiten. Heute sind auf den am weitesten von München entfernten Stationen häufig noch 40-Minuten-Takte beziehungsweise 40/20-Minuten-Takte üblich.

15 gebrauchte Züge aus Hannover

Für die Verbesserungen kommen 15 zusätzliche gebrauchte Züge vom Typ ET 424 der S-Bahn Hannover zum Einsatz. Sie werden modernisiert und im Herbst 2022 angeliefert. Weil sie aus technischen Gründen aber nicht im Stammstreckentunnel fahren können, bedienen sie auf der Linie S2 Pendelfahrten zwischen Dachau und Altomünster, auf der S4 Verstärkerfahrten in den oberirdischen Teil des Münchner Hauptbahnhofs und auf der S20 die Strecke Geltendorf-Pasing-Höllriegelskreuth. Dadurch werden "Münchner" Züge vom Typ ET 423 frei, um das Angebot auf den Linien aufzustocken, die durch die Stammstrecke fahren. Von Mitte der 2020er-Jahre an könnten die Fahrzeuge aus Hannover dann auch für die geplanten Linienerweiterungen nach Wasserburg und zum BMW-Forschungszentrum über den Nordring genutzt werden.

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