Mitten im Landkreis:Corona bremst den Nikolaus aus

Diesmal muss der heilige Mann viel Abstand halten

Glosse von Petra Schnirch

Kinder zählen ohne Frage zu den Leidtragenden dieser Pandemie - doch zumindest am Sonntag dürfte so mancher Bub, so manches Mädchen nicht ganz unglücklich sein über einige der Regeln, die seit eineinhalb Jahren unseren Alltag dominieren. Denn bald ist wieder Nikolausabend da, froh und munter aber sind zu diesem Anlass, anders als es das bekannte Lied behauptet, nicht alle Kinder. Vor allem die Kleineren fürchten den Besuch des gestrengen Heiligen, der alle ihre Missetaten kennt.

Die Autorin weiß, wovon sie spricht. Obwohl schon viele Jahre her, hat sich dessen erstes Gastspiel tief eingebrannt, sollte sie doch, damals noch sehr klein, ein Gebet für den fremden Herrn sprechen. Sie wusste sich nicht anders zu helfen, als laut loszuheulen - ein nicht sehr feinsinniges, aber wirksames Manöver, um davon abzulenken, dass ihr gerade gar keine Zeile einfallen wollte. Leider ist dieser Moment in Bildern festgehalten.

In diesem Jahr aber macht sich der Bärtige rar, ebenso wie leider auch das Moosburger Christkind. Dort aber, wo der Nikolaus tatsächlich zu Hause vorbeischaut, wie zum Beispiel in Au, muss auch er sich dem Corona-Reglement unterwerfen und im Freien gehörigen Abstand halten. Und vielleicht versteht man ihn ja auch nicht wirklich, wenn er durch Bart und Maske hindurch nuschelt und gerade ein Auto vorbeirauscht. Auch die peinlichen Predigten bei Nikolausfeiern fallen in diesem Jahr aus. Gefüllt sein wird der Stiefel vor der Haustür am Wochenende, oh Wunder, trotzdem.

© SZ vom 03.12.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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