Moosach:Diebe brechen in Wallfahrtskirche ein

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Der gestohlene Kelchdeckel gleicht der Krone der Maria am Hochaltar. (Foto: Christian Endt)

In Maria Altenburg bei Moosach erbeuteten die Täter unter anderem einen 300 Jahre alte Kunstgegenstand von hohem Wert.

Von Barbara Mooser, Moosach

Die Ähnlichkeit ist frappierend: ein goldenes Krönchen, besetzt mit roten und blauen Edelsteinen. Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass die Diebe der Jungfrau Maria die Krone vom Haupt gerissen haben. Doch immerhin, so weit sind die Unbekannten nicht gegangen, die am vergangenen Wochenende in der Wallfahrtskirche Maria Altenburg auf Diebeszug gegangen sind.

Was sie erbeutet haben, ist ein vergoldeter Kelchdeckel vom Tabernakel des Hochaltars, der nach dem Vorbild der Marienkrone modelliert wurde. Immer noch schlimm genug, denn der Kunstgegenstand ist etwa 300 Jahre alt und weist "neben dem materiellen einen hohen ideellen Wert auf", wie es das Landeskriminalamt formuliert, dessen Kunstfahnder nun die Ermittlungen in diesem Fall aufgenommen haben und Bilder von einigen Beutestücken veröffentlichen.

Bereits Anfang der Woche hatte die Polizei den Einbruch gemeldet, der sich wohl zwischen Samstag, 20.30 Uhr, und Sonntag, 10 Uhr, zugetragen hat. Die Täter hebelten den barocken Seiteneingang auf und drangen so über die Sakristei in die Kirche ein. Allein der Sachschaden ist schon erheblich, er wird auf 2500 Euro geschätzt.

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Doch noch wesentlich schlimmer für die Gemeinde ist, was die Täter an Diebesgut abtransportiert haben. Im Inneren der Kirche öffneten die Einbrecher mehrere Schränke und Schubladen und packten ein Silbertablett, zwei Kännchen für Wein und Wasser, eine Blechdose mit Hostien und zwei silberne Weihrauchschiffchen samt zugehörigen Löffeln ein. Und eben jenen vergoldeten Kelchdeckel in Kronenform. Der Gesamtwert der gestohlenen Gegenstände beläuft sich auf mehrere tausend Euro, so die Schätzung von Fachleuten.

Die Diebe haben an einem besonders schönen spirituellen Ort im Landkreis gewütet. Die wunderschöne Barockkirche, von der aus man weit über das Land blicken kann, ist beliebt nicht nur bei Wallfahrern, auch Hochzeitspaare geben sich hier gern das Ja-Wort. Die unter Denkmalschutz stehende Kirche gehört zum Pfarrverband Moosach im Dekanat Ebersberg des Erzbistums München und Freising.

Um den Einbruch aufzuklären, hoffen die Fahnder des Landeskriminalamts nun auch auf Hinweise von Zeugen. Diese können sich unter der Telefonnummer (089) 12 12-0 melden.

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