München:Verdächtiger nach Messerangriff am Hauptbahnhof gefasst

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Die Einfahrt in den Münchner Hauptbahnhof: Am Sonntagabend stand der Verkehr nach einem Polizeieinsatz still. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Bei einem Streit wird am Sonntagabend ein 22-Jähriger in einem Zug schwer verletzt. Weil der Täter zunächst flieht, sperrt die Polizei den Hauptbahnhof. Der Verdächtige wird aber erst am Montag gefasst.

Von Joachim Mölter

Spezialkräfte der Bundespolizei haben am Montagvormittag im nördlichen Umkreis von München einen 21 Jahre alten Mann festgenommen, der verdächtigt wird, am Abend zuvor im Hauptbahnhof einen 22-Jährigen mit einem Messer in den Bauch gestochen zu haben. Wegen der Fahndung nach dem zunächst flüchtigen Mann war der Bahnhof am Sonntagabend etwa eine Stunde gesperrt und der Zugbetrieb vorübergehend eingestellt worden. Erst gegen 19.30 Uhr wurden die Gleise wieder freigegeben für den Verkehr.

Passanten hatten die im Hauptbahnhof befindliche Inspektion der Bundespolizei gegen 18.30 Uhr auf die Messerstecherei in einem abfahrtbereiten Regionalzug nach Ulm aufmerksam gemacht. Beamte fanden daraufhin das stark blutende Opfer außerhalb des Bahnhofs in der Arnulfstraße, wohin es sich mit einem gleichaltrigen Begleiter geflüchtet hatte. Der verletzte Mann wurde umgehend ins Krankenhaus gebracht und noch am Abend operiert; Lebensgefahr bestand aber nicht.

Nach den ersten Ermittlungen der Bundespolizei gibt es keine Vorbeziehung zwischen den beiden Männern; sie seien aus noch unbekannten Gründen zunächst am Bahngleis 17 in eine verbale Auseinandersetzung geraten. Als sie wenig später in dem auf seine Abfahrt wartenden Regionalzug erneut aufeinandertrafen, flammte der Streit wieder auf und es kam zum mutmaßlichen Angriff des 21-Jährigen auf seinen Kontrahenten.

Der Verdächtige flüchtete über die Gleise

Das Opfer und sein Begleiter flüchteten daraufhin aus dem Zug und aus dem Hauptbahnhof; der Tatverdächtige rannte ebenfalls davon, allerdings in entgegengesetzte Richtung, zum Bahnsteigende und von dort über die Gleise hinweg. Weil die Vermutung bestand, dass er sich mit einem anderen Zug entfernen wollte, wurde der Zugverkehr von und nach München vorsichtshalber lahmgelegt.

Die Sofortfahndung von Bundes- und Landespolizei blieb zwar erfolglos, allerdings konnte der Tatverdächtige schnell identifiziert werden, nachdem die Kamera-Aufzeichnungen ausgewertet und Zeugenaussagen aufgenommen waren. Dabei stellte sich auch heraus, dass der Tatverdächtige mit einer 16-Jährigen unterwegs gewesen war. Das Mädchen war nach der Tat im Zug geblieben und wurde dort von den Beamten aufgegriffen. Der mutmaßliche Messerstecher ist bislang noch nicht polizeilich in Erscheinung getreten. In Absprache mit der Staatsanwaltschaft wird nun wegen gefährlicher Körperverletzung gegen ihn ermittelt.

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