Das Weihnachtswichteln heißt im Englischen "Secret Santa", das klingt etwas weniger nach Kinderspiel. In England wie in Deutschland und vielen anderen Ländern ist das Wichteln häufig ein Bestandteil von Weihnachtsfeiern. Auch bei einer Party im britischen Regierungssitz in Downing Street während des Lockdown-Winters 2020 sollen die Gäste vorab um Wichtelgeschenke gebeten worden sein, was als Indiz gewertet wurde, dass die Feier eine größere Angelegenheit war, als damals erlaubt gewesen wäre. Es geht beim Wichteln darum, dass jeder Teilnehmer ein Überraschungsgeschenk bekommt und gleichzeitig selbst eines mitbringt, wobei es verschiedene Spielformen gibt. Oft wird vorher im Losverfahren festgelegt, wer wessen Geschenk mitbringt, natürlich ohne dass der Empfänger davon weiß. Manchmal wird auch erst vor Ort ausgewürfelt, wie die Wichtelgeschenke verteilt werden. Die Geschenke selbst sind eher klein, einige Anbieter verkaufen eigene Wichtel-Kollektionen. In Irland übrigens nennt man das Weihnachtsspiel in Anlehnung an das deutsche Wort für die ursprüngliche Geschenkeverteilerin "Kris Kindle", in Kanada heißt es "Kris Kringle". In Österreich wiederum sagt man dazu, etwas näher an der nicht unüblichen Vorliebe mancher Erwachsener, eher Scherzartikel als nette Geschenke mitzubringen, "Engerl-Bengerl".