Göteborg:Ein Bus mit vielen Büchern

Göteborg: Einer der neuen Bücherbusse in Göteborg: Von außen ist er mit Märchenwald-Motiven verziert.

Einer der neuen Bücherbusse in Göteborg: Von außen ist er mit Märchenwald-Motiven verziert.

(Foto: Volvo Buses)

Um insbesondere Kindern den Zugang zur Literatur zu erleichtern, schickt die Stadt Göteborg zwei fahrende Bibliotheken los - und zwar elektrisch betrieben. Das bietet gleich mehrere Vorteile.

Von Marco Völklein

Wie lassen sich Menschen zum Lesen bewegen? Vor allem auch die jüngeren? In der schwedischen Großstadt Göteborg sind seit einiger Zeit zwei Bücherbusse unterwegs, die Bücher, Zeitungen und Zeitschriften sowie viele andere Medien zu den Leuten bringen sollen. Solche Busse gibt es in vielen Städten, auch in Deutschland. Das Besondere an den beiden Fahrzeugen in Göteborg ist, dass sie zu den wenigen Bücherbussen weltweit zählen, die bereits vollelektrisch unterwegs sind. Damit können die Fahrer die Busse auch in Nullemissionszonen wie etwa die Göteborger Innenstadt steuern, aber auch zum Beispiel zu Einkaufszentren oder anderen Indoor-Plätzen.

Von außen ist einer der Busse mit Märchenwald-Motiven beklebt, der zweite erinnert ein wenig an ein U-Boot oder ein Raumschiff. Im Inneren gibt es neben zahlreichen Regalen mit zu entleihenden Medien auch mehrere Sitzecken, die dazu einladen, sich gleich an Ort und Stelle in ein Buch zu vertiefen. Geladen werden die Fahrzeuge über Nacht; um Reinigung, Wartung und anfallende Reparaturen kümmert sich der Hersteller Volvo, mit dem die Stadt einen umfassenden Wartungsvertrag abgeschlossen hat. Im Branchenmagazin Regionalverkehr wurde Anette Eliasson, Leiterin der Göteborger Bibliotheken, vor Kurzem so zitiert: "Für uns ist es wichtig, darauf vertrauen zu können, dass die Busse immer funktionieren." Damit könne sich die Büchereiverwaltung "dem widmen, was wir am besten können - der Bibliotheksarbeit".

Göteborg: Ein Blick in den Innenraum des neuen Bücherbusses.

Ein Blick in den Innenraum des neuen Bücherbusses.

(Foto: Volvo Buses)

In der Regel besuchen die beiden Busse vormittags mehrere der etwas mehr als 100 Vorschulen, nachmittags und abends machen sie Halt an stadtweit etwa 70 Bushaltestellen in den verschiedenen Stadtteilen. "Nicht alle Familien leben in der Nähe eines Bibliotheksgebäudes", sagt Anette Eliasson. "Mit dem neuen Konzept können wir mehr Familien in die Märchenwelt einladen, die Fantasie, Sprache und Lesen anregt." Insbesondere für Kinder sei der Zugang zu Literatur "und damit die Möglichkeit, selbst lesen zu können, einer der wichtigsten Faktoren für den Schul- und weiteren Lebensweg", sagt sie.

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