Konzert-Ausblick:Gute Vorsätze

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Schon zwei mal verschoben: Der französische Countertenor Philippe Jaroussky, hier bei einem Konzert in Neumarkt, will im Prinzregententheater gemeinsam mit dem jungen Gitarristen Thibaut Garcia endlich seine neue CD "Á sa guitare" vorstellen. (Foto: Fritz-Wolfgang Etzold)

2022 verspricht ein formidables Klassik-Jahr zu werden. Star-Solisten und -Ensembles wie Philippe Jaroussky, Cecilia Bartoli, Anne-Sophie Mutter oder das Quatuor Ébène kommen nach München.

Von  Klaus Kalchschmid

Hoffentlich findet das wegen der Pandemie zweimal verschobene Konzert mit dem ebenso überragenden wie vielseitigen Countertenor Philippe Jaroussky und dem jungen Gitarristen Thibaut Garcia statt: Zu Beginn des neuen Jahres wollen die beiden endlich das fein gemischte Programm ihrer neuen CD "Á sa guitare" mit Musik von Dowland bis Britten präsentieren (22.1., Prinzregententheater). Wenig später kommt der isländische Pianist Víkingur Ólafsson mit "Mozart und Zeitgenossen" nach München. Auch dieses schöne, beziehungsreiche Programm gibt es bereits auf CD (25.1., Prinzregententheater). Zwei Tage später spielen Geigerin Vilde Frang und Bratscher Lawrence Power als Solisten mit dem Münchener Kammerorchester unter seinem Chef Clemens Schuldt Benjamin Brittens selten zu hörendes Doppelkonzert; dazu gibt es Werke von Bruno Maderna und Béla Bartók (27.1., Prinzregententheater).

Das Münchner Rundfunkorchester setzt seine Sonntagskonzerte, die konzertante Opern-Raritäten bieten, mit Sergej Rachmaninows Einaktern "Aleko" und "Der geizige Ritter" fort (30.1., Prinzregententheater). Unter den Plänen des Symphonieorchesters des BR ragt ein Sonderkonzert unter Leitung von Constantinos Carydis heraus, der ein reines Ottorino-Respighi-Programm dirigiert ("Fontane di Roma", "Pini di Roma", 3./4.2., Herkulessaal).

Streichquartett der Extra-Klasse

Bauen in München gerade eine Streichquartett-Klasse auf: Die Musiker des französischen Quatuor Ébène sind im kommenden Frühjahr bei zwei Konzerten in München zu hören. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Letztes Jahr im Quintett mit Martin Fröst zu hören, dann hälftig als Klaviertrio mit Hyung-ki Joo in Grünwald, spielt das Quatuor Ébène, das an der Musikhochschule eine Quartett-Klasse betreut, im Januar mit dem Belcea-Quartet als Oktett. Im Frühjahr tritt es wieder als reines Quartett mit Werken von Mozart, Brahms und Schostakowitsch auf (2.3., Prinzregententheater). Exakt einen Monat später gibt es erneut die "Lange Nacht des Streichquartetts", ebenfalls im Prinzregententheater, mit Meta4, dem Catalian String Quartet und Simply Quartet.

Komponistinnen der frühen Neuzeit und der Gegenwart treffen beim Konzert des Ensemble Phoenix unter Joel Frederiksen aufeinander (6.3., Allerheiligen-Hofkirche).

Zwei Komponisten-Jubilare feiert München nächstes Jahr: den 70. Geburtstag von Wolfgang Rihm mit zwei Kammer- und einem Chor/Orchester-Konzert des BR (8./9./11.3., Herkulessaal) sowie den 90. Geburtstag von Sofia Gubaidulina beim nächtlichen Porträt-Konzert des MKO (2.7., Pinakothek der Moderne).

Sir Andrés Widmung

Beim Konzert mit dem Royal Philharmonic Orchestra spielt Star-Geigerin Anne-Sophie Mutter unter anderem Musik, die ihr ihr verstorbener Ex-Mann Sir André Previn gewidmet hat. (Foto: The Japan Art Association/The Sankei Shimbun (2019))

Etwas Besonderes dürfte die "Buddha Passion" von Tan Dun mit ausschließlich chinesischen Gesangssolisten und den Münchner Philharmonikern unter Long Yu werden (30.4./1.5., Isarphilharmonie). Das "Anne-Sophie" genannte Konzert für Violine und Orchester ihres Mannes André Previn führt Widmungsträgerin Anne-Sophie Mutter mit dem Royal Philharmonic Orchestra unter Vasily Petrenko auf (20.5., Isarphilharmonie).

Eine großartige zeitgenössische Opern-Trilogie gibt es als Produktionen der Bayerischen Staatsoper mit Georg Friedrich Haas' "Bluthaus", "Koma" und "Thomas" auf Libretti von Händl Klaus bei der ersten Ausgabe des neuen Festivals mit dem schönen Namen "Ja, Mai". Jeweils ergänzt mit Musik von Claudio Monteverdi findet so ein Brückenschlag über vier Jahrhunderte statt (Premieren: 21.5., Cuvilliés-Theater; 22.5., Volkstheater; 23.5., Reithalle/Utopia).

Joana Mallwitz am Pult

Alljährlich ist für viele "Klassik am Odeonsplatz" (9./10.7.) das Ereignis des Jahres: Einmal steht mit den BR-Symphonikern und Geigerin Veronika Eberle unter Leitung von Simon Rattle Filmmusik von John Williams, Korngold, Rosza und anderen auf dem Programm; die Philharmoniker sind unter anderem mit Tschaikowskys Violinkonzert (Solist: Leonidas Kavakos) zu hören. Das spielt einen Monat zuvor auch Janine Jansen mit Joana Mallwitz am Pult des BRSO, die dazu Strauss' "Till Eulenspiegel" und Beethovens 7. Symphonie dirigiert (23./24.6., Isarphilharmonie).

Zweimal verschoben und jetzt geplant als Abschluss der Klassik-Saison im Sommer: das Konzert von Cecilia Bartoli mit ihrem nicht minder brillanten und verrückten Countertenor-Kollegen Franco Fagioli (28.7., Isarphilharmonie).

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