Wörthsee:Supermarkt mit Wohnungen

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Edeka wird Betreiber des neuen Einkaufszentrums

Von Patrizia Steipe, Wörthsee

Der Betreiber des geplanten Supermarkts "Am Teilsrain" in Steinebach steht fest: Die Quest Baukultur GmbH, die den Bau realisieren wird, hat mit der Firma Edeka-Südbayern einen Mietvertrag geschlossen. Wenn alles nach Plan geht, dann könnten die Kunden bereits im Herbst 2023 im neuen Markt einkaufen. Ausschlaggebend für die Entscheidung sei unter anderem die Sortimentsgestaltung mit vielen regionalen und biologisch erzeugten Lebensmittel gewesen, erklärte Sophie Pfaffinger, Sprecherin des Bauunternehmens aus Kolbermoor.

Im Januar 2022 sollen die Bauarbeiten für den Markt und die Wohnungen im Obergeschoss beginnen. Der Markt wird eine Verkaufsfläche von 900 Quadratmetern haben, dazu kommt noch eine etwa 80 Quadratmeter große Bäckerei, die laut Vertrag vorrangig von einem regionalen Bäcker geführt werden soll. Etwa 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden einen Arbeitsplatz finden. Architekt Hermann Kaufmann aus Vorarlberg plant das lang gestreckte Gebäude mit Tiefgarage in Holzbauweise. Im Obergeschoss werden 21 kleine Wohnungen mit etwa 28 bis 63 Quadratmetern Fläche entstehen. "Starterwohnungen" nennt sie der Bauherr. "Sie sollen jungen Menschen und Familien den Start in ein eigenständiges Leben ermöglichen", erklärt Pfaffinger. Den Wörthseern sollen die Wohnungen vorab in einem Vorvermietungszeitraum von vier Wochen zur Miete angeboten werden, um die angespannte Situation am Wohnungsmarkt zu entzerren.

Außerdem wird sich der Markt an das künftige Nahwärmenetz des neuen Wohnviertels "Am Teilsrain" anschließen. An Sonn- und Feiertagen, wenn der Markt geschlossen ist, dürfen Kirchenbesucher den Parkplatz nutzen. Dies haben Edeka und die Gemeinde Wörthsee bereits vereinbart. "So kann das hohe Parkaufkommen an den Straßen an Sonn- und Feiertagen reduziert werden", hofft Pfaffinger. Aus Lärmschutzgründen soll die Anlieferungszone für den Supermarkt eingehaust und mit einem Schallschutztor versehen werden. Die Waren dürfen nur zwischen sieben Uhr morgens und 22 Uhr abends geliefert werden.

Im Vorfeld hatte es am Ort heftige Diskussionen um das Supermarktprojekt gegeben, die im März 2020 in einem Bürger- und Ratsentscheid gipfelten. Die Gegner, das Bündnis "Rettet den Kuckuckswald", fanden das Projekt zu groß. Außerdem wollten sie das Wäldchen an der Straße bewahren. Die Befürworter, etwa zwei Drittel der Bürger, votierten bei der Wahl mehrheitlich für das Projekt und machten damit den Weg für den Supermarkt und die Wohnungen frei. Mit ihnen soll die Lücke, die durch die Schließung des Tengelmann-Markts 2013 entstanden war, geschlossen werden. Am Standort Steinebach sollen darüber hinaus in den nächsten Jahren Projekte wie die Seniorenwohnungen an der Etterschlager Straße und ein Genossenschaftswohnprojekt verwirklicht werden. Das bringe zusätzliche potenzielle Kunden für den Supermarkt. Pfaffinger hofft nun auf ein "neues Miteinander". Sie verspricht: "Wir haben große Aufgaben: weniger Flächen versiegeln, ökologisch bauen, weniger Energie verbrauchen."

© SZ vom 24.12.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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