Globale Gesundheit:Wie ein Mammendorfer weltweit medizinische Aufklärung leistet

Globale Gesundheit: Im westafrikanischen Togo hilft ein Team jungen Mädchen. Ungewollte Schwangerschaften sollen durch Sexualaufklärung vermieden werden.

Im westafrikanischen Togo hilft ein Team jungen Mädchen. Ungewollte Schwangerschaften sollen durch Sexualaufklärung vermieden werden.

(Foto: Apotheker Helfen)

Thomas Benkert ist Vorsitzender der Hilfsorganisation "Apotheker helfen". Der Verein informiert in Togo über Verhütung und liefert Herzmedikamente nach Bolivien.

Von Manon Harenberg

"Digital und nachhaltig" will sich die Hilfsorganisation "Apotheker helfen" um unterschiedliche Projekte auf der ganzen Welt kümmern. Im Blickpunkt steht häufig die Arzneimittelversorgung. "Für uns als Apothekerinnen und Apotheker ist diese ein Grundpfeiler nahezu jeder medizinischen Behandlung und wir wissen, wie wichtig pharmazeutisches Knowhow beim Umgang mit Medikamenten ist", erklärt Apotheker Thomas Benkert, der sich als erster Vorsitzender bei der Hilfsorganisation engagiert. Der 65-Jährige betreibt eine Apotheke in Mammendorf und ist Präsident der Bundesapothekerkammer. "Unser wichtiges Ziel ist es, den Menschen durch gesicherte pharmazeutische Unterstützung und gute Bildung eine Perspektive in ihren Heimatländern aufzuzeigen."

In Togo hat 2021 trotz des Corona-Lockdowns in der Kleinstadt Klologo das von "Apotheker helfen" unterstützte Aufklärungsprojekt begonnen. In dem Programm "Schutz und Förderung von Mädchen in Klologo" werden Jugendliche zwischen zehn und 20 Jahren über Pubertät, Menstruation, Sexualität und Verhütung aufgeklärt und erhalten sichere Verhütungsmittel. Das Kekeli Mädchen-Projekt ist auf vier Jahre angelegt.

Apotheker Thomas Benkert aus Mammendorf, Hilfsorganisation APOTHEKER HELFEN e.V. für Diabetes kranke Kinder in Kaliningrad!

Der Apotheker Thomas Benkert aus Mammendorf

(Foto: oh)

Das Programm habe für die jungen Frauen weitreichende Folgen, sagt Benkert. "Wenn die Aufklärung in diesem Dorf erfolgreich verläuft, dann stellt es sich gegen den Trend, der derzeit in einigen anderen afrikanischen und asiatischen Staaten zu beobachten ist. Dort sind während der Corona-Pandemie mehr Mädchen schwanger geworden und haben vor ihrem 18. Lebensjahr geheiratet, weil die Schulen seit fast zwei Jahren geschlossen sind." Mit dem Projekt will der Verein dazu beitragen, dass die Mädchen einen selbstbestimmten Weg gehen und vor allem auch ihre Schulausbildung abschließen können.

Mindestens 500 Teilnehmer sollen sich 2022 online pharmazeutisches Grundlagenwissen aneignen

Vorrangig um das Erlernen von pharmazeutischem Grundlagenwissen geht es dagegen im E-Learning-Paket "Essentials of Pharmaceutical Practice", das sich an ungelerntes Personal im südlichen Afrika richtet. Für dieses E-Learning-Angebot möchte "Apotheker helfen" gemeinsam mit der federführenden Organisation Ecumenical Pharmaceutical Network (EPN) 2022 mindestens 500 Teilnehmer erreichen. "Dies kann klappen, weil wir die Kurse jetzt nicht nur in englischer, sondern auch in französischer Sprache anbieten werden", so Benkert.

In Bolivien helfen der Mammendorfer und seine Kollegen mit regelmäßigen Medikamentenlieferungen herzkranken Kindern im Kardiozentrum La Paz und anderen Kliniken. Benkert: "Die pädiatrischen Kardiologinnen und Kardiologen des von uns unterstützten Herzvereins konnten in der südbolivianischen Stadt Tarija trotz Corona-Beschränkungen im September endlich wieder herzkranke Kinder untersuchen und behandeln. Sehr gern tragen wir auch in Zukunft dazu bei, dass die Kinder eine gute Behandlung bekommen."

Mehr Informationen zur Arbeit des Vereins "Apotheker helfen" unter www.apotheker-helfen.de

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